Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 

Foto: Matthias Friel

Neue Formen des Organisierens zwischen Netzwerk, Organisation und Bewegung - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 425011
SWS 2 Semester SoSe 2022
Einrichtung Sozialwissenschaften   Sprache deutsch
Belegungsfrist 01.04.2022 - 10.05.2022

Belegung über PULS
Gruppe 1:
     jetzt belegen / abmelden
    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Mi 12:00 bis 14:00 wöchentlich 20.04.2022 bis 27.07.2022  3.06.S23 Prof. Dr. Apelt  
Kommentar

Neue Formen de Organisierens finden sich in vielen Bereichen und in politisch sehr weit voneinander entfernten Milieus. So haben wir einerseits eine Organizing-Debatte in den Gewerkschaften, wo nach neuen Möglichkeiten der Aktivierung der Beschäftigten für die eigenen Belange gesucht wird. Zugleich organisieren sich europaweit Schülerinnen und Schüler mit „Friday for future” zu Demonstrationen, die nicht vorrangig von Parteien oder Gewerkschaften getragen werden. Neue Formen des Organisierens finden sich aber auch in der rechten Szene rund um Pegida und Querdenkern. Nicht zuletzt beobachten wir terroristische Gruppen, Netzwerke, aber auch Einzeltäter, die sich radikalen Bewegungen zugehörig fühlen.

Um diese Formen des Organisierens besser zu verstehen, werden wir uns ein Instrumentarium mit zentralen Begriffen und Theorien der Soziologie und Organisationsforschung erarbeiten, die geeignet sind, diese Phänomene zu erklären. Wir können uns dann die verschiedenen Formen des Organisierens, der Netzwerke, Gemeinschaften und Bewegungen ansehen, um die Phänomene mit dem Instrumentarium besser zu verstehen.

Literatur

Literatur wird in Moodle bereitgestellt.

Leistungsnachweis

Teilnahmebedingungen:

- aktive Teilnahme am Seminar, Lektüre der Pflichtliteratur

- zu einem Seminarthema a) Diskussionsfragen + falls es passt: ein kurzer Film (ca. 10 Minuten) b) Vorstellung der Zusatzliteratur, resp. einer Auswahl davon.

-  zu zweit: Erstellen und Hochladen eines Lesetagebuchs - jeweils ca. 1 Seite lang zur Pflichtlektüre, Jeder Text soll folgende Punkte enthalten: Thema, Problemstellung, Frage, zentrale Begriffe, resp. theoretische Grundlagen, Schlussfolgerungen,

- Sechszeiler zum Hausarbeitsthema , umfasst. Thema, Problemstellung, Forschungsfrage, zentrale Begriffe, resp. theoretische Grundlagen, eventuell zentrale Literatur

 

Benotete Modulprüfungsleistung:

- schriftliche Ausarbeitung im Umfang von ca. 8-10 Seiten.

Lerninhalte

Seminarüberblick: Einführung in die Arbeitsweise Überblick, Verteilung der Aufgaben

Organisationen, Metaorganisationen und partielle Organisationen, Netzwerke, soziale Bewegungen und Gruppen

Pflicht: Meyer and Bromley (2013): The Worldwide Expansion of ”Organization”. Sociological Theory 31 (4), S. 366-389.

Metaorganisationen: Was sind Metaorganisationen? Welche Chancen und welche Probleme gehen mit diesen einher?

Pflicht: Ahrne, Göran/ Brunnson, Nils (2009): Internationale Metaorganisationen und ihre Mitglieder: In. Dingwerth, K, Kerwer, D. u.a. (Hrsg.): Die organisierte Welt. Internationale Beziehungen und Organisationsforschung. Baden-Baden: Nomos, S. 41-59. Zusatz: Ahrne, Göran; Brunsson, Nils (2005): Organizations and Meta-Organizations. In: Scandinavian Journal of Management, Volume 21, Issue 4, S. 429-449.

Verorganisierung: Was bedeutet Verorganisierung? Welche Formen gibt es? Wie verknüpfen sich Organisationen, Netzwerke, soziale Bewegungen und Gruppen? Was lässt sich daraus für Metaorganisationen ableiten?

Kühl, Stefan (2011): Organisationen, Gruppen, Familien, und Bewegungen als unterschiedliche soziale Systeme zwischen Interaktion und Gesellschaft. In: Working Paper 4/11, S. 1-11. Zusatz: Ahrne, Göran; Brunsson, Nils (2019): Organization Unbound. In: Ahrne, Göran; Brunsson, Nils (Hrsg.): Organizations outside organizations: The abundance of partial organization. Cambridge: NY Cambridge University Press, S. 3-36.

Plattformorganisationen in der Wirtschaft: Wie funktionieren Amazon, Uber und co? Und was verändert sich im Vergleich zu klassischen Unternehmen? Welche Folgen hat das? Wie könnte diese veränderte Struktur mit Kühls Idee der Verorganisierung erläutert werden?

Pflicht:Kirchner, Stefan (2019) Arbeiten in der Plattformökonomie: Grundlagen und Grenzen von „Cloudwork“ und „Gigwork“. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie 71(1): 3-25. Zusatz: Kette, Sven (2012): Das Unternehmen als Organisation. In: Apelt, Maja/ Tacke, Veronika: Handbuch Organisationstypen. Wiesbaden: Springer VS, S. 21-42. Kirchner, Stefan/Matiaske, Wenzel: Plattformökonomie und Arbeitsbeziehungen ‒ Digitalisierung zwischen imaginierter Zukunft und empirischer Gegenwart, Industrielle Beziehungen. Zeitschrift für Arbeit, Organisation und Management, 2-2020, S. 105-119.

Organizing in der Politik: Die Gewerkschaften: Was bedeutet Organizing? Welche Chancen und welche Risiken gehen für die Gewerkschaften damit einher? Welche Formen der Verorganisierung sind hier sichtbar? Pflicht: Prott, Jürgen (2013): Organizing als riskante gewerkschaftliche Erneuerungsstrategie. In: Kocsis, Andrea/ Sterkel, Gabriele/ Wiedemuth, Jörg (Hrsg.) Organisieren am Konflikt. Tarifauseinandersetzungen und Mitgliederentwicklung im Dienstleistungssektor. Hamburg: VSA-Verlag, S. 235-254. Zusatz: Hinz, Lieselotte; Wohland, Ulrich (2013): Für eine Kultur der solidarischen Aufarbeitung von Kampagnen. Die Mobilisierungskampagne im Handel ver.di NRM. In: Kocsis, Andrea, Sterkel, Gabriele/ Wiedemuth, Jörg (Hrsg.) Organisieren am Konflikt. Tarifauseinandersetzungen und Mitgliederentwicklung im Dienstleistungssektor. Hamburg: VSA-Verlag, S. 109-131.

Soziale Bewegungen und soziale Bewegungsorganisationen: Was sind soziale Bewegugsorganisationen? Wie stehen sie zu sozialen Bewegungen? Mit welchen Chancen und welchen Risiken gehen sie einher? Welche Formen der Verorganisierung werden hier sichtbar?

Pflicht:Della Porta, Donatella; Diani, Mario (2006): Social Movements. An Introduction. Hoboken: Blackwell Publishing, Chapter 6, S. 135-161. Zusatz: Opp, Karl-Dieter: Die Perspektive der Ressourcenmobilisierung und die Theorie kollektiven Handelns. In: Hellmann, Kai-Uwe/ Koopmans, Ruud (Hrsg.): Paradigmen der Bewegungsforschung. Entstehung und Entwicklung von Neuen sozialen Bewegungen und Rechtsextremismus. Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften, S. 90-108.

Die Soziale Bewegung: Friday for future und Formen ihrer Organisierung: Wodurch zeichnet sich Friday for future hinsichtlich der Akteure und der Organisationsformen aus? Welche Formen der Verorganisierung werden sichtbar? Pflicht: Haunss, Sebastian; Rucht, Dieter; Sommer, Moritz; Zajak, Sabrina (2019): Fridays for Future. Profil, Entstehung und Perspektiven der Protestbewegung in Deutschland. In: ipb working paper 2/2019. Zusatz:

Querdenker und Gelbwesten: Wodurch zeichnen sich Querdenker und Gelbwesten hinsichtlich der Akteure und der Organisationsformen aus? Welche Formen der Verorganisierung werden sichtbar? Pflicht: Meisner, Matthias u.a. (Hrsg.): Fehlender Mindestabstand : Die Coronakrise und die Netzwerke der Demokratiefeinde; darin: Netzwerke: Akteurinnen und Akteure der neuen Allianz  S. 157 – 240. Zusatz: Rucht, Dieter (2019) Die Gelbwestenbewegung. Stand und Perspektiven; in: ipb working paper 1/2019. Daphi, Priska; Kocyba, Piotr; Neuber, Michael; Roose, Jochen; Rucht, Dieter u.a. (2015): Protestforschung am Limit. Eine soziologische Annäherung an Pegida. In: ipb working Papers Februar 2015. Hafeneger, Benno (2014): Die Identitären – Vorübergehendes Phänomen oder neue Bewegung? In: Expertisen für Demokratie, 1/2014. Friedrich-Ebert-Stiftung, Forum Berlin, Berlin, Koos, Sebastian (2021): Konturen einer heterogenen ‚Misstrauensgemeinschaft; in: Richardt., Sven (Hrsg.): Die Misstrauensgemeinschaft der "Querdenker": die Corona-Proteste aus kultur- und sozialwissenschaftlicher Perspektive. S. 67 91

Terrornetzwerke, Terrororganisationen : Wodurch zeichnen sich Terrornetzwerke in der Gegenwart hinsichtlich der Akteure und der Organisationsformen aus? Welche Formen der Verorganisierung werden sichtbar? Pflicht:Mayntz, Renate (2004): Hierarchie oder Netzwerk? Zu den Organisationsformen des Terrorismus. In: Berliner Journal für Soziologie, Band 14, Heft 2, S. 251-262. Zusatz: Pfahl-Traughber, Armin (2016): Terrorismus: Merkmale, Formen und Abgrenzungsprobleme. In: Aus Politik und Zeitgeschichte, Jg. 66., Heft 24–25, S. 10-19.

 

die Hamas zwischen Partei und Terrororganisation: Wodurch zeichnet sich die Hamas hinsichtlich der Organisationsformen aus? Welche Formen der Verorganisierung werden sichtbar? Pflicht: Budde, Björn (2012). Der Terrorist als Dienstleister? Die soziale Rolle der Hamas im Gaza-Streifen vor dem Hintergrund ihrer terroristischen Ideologie. In: Kleinschmidt, Jochen/ Schmid, Falko /Schreyer, Bernhard/ Walkenhaus, Ralf (Hrsg.): Der terrorisiere Staat: Entgrenzungsphänomene politischer Gewalt. S.217-240. Zusatz: Baumgarten, Helga (2013): Kampf um Palästina – Was wollen Hamas und Fatah? Freiburg/Breisgau: Herder Verlag, S. 15-76


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024