Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 

Foto: Matthias Friel

Von "Le Deuxième Sexe" zu "King Kong Théorie" - Feministisches Schreiben in Frankreich (Essai, Fiktion, Theorie) - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2022
Einrichtung Institut für Romanistik   Sprache deutsch
Belegungsfrist 01.04.2022 - 10.05.2022

Belegung über PULS
Gruppe 1:
     jetzt belegen / abmelden
    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Di 12:00 bis 14:00 wöchentlich 19.04.2022 bis 26.07.2022  1.19.4.15 Dr. Lenz  
Kommentar

Feministisches Denken und Schreiben gehört ebenso zur französischen Literatur- wie zur französischen Philosophiegeschichte. Denkerinnen wie Simone de Beauvoir, Luce Irigaray, Christine Delphy oder Élisabeth Badinter prägen  philosophisch, politisch, philosophisch wie literarisch das Streben nach weiblicher Emanzipation vom 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart.  Dabei ist es schwierig, von einer homogenen Bewegung eines einzigen Feminismus in Frankreich zu sprechen, da sich gerade aus einer diachron-geschichtlichen Perspektive politische Positionen und Forderungen, aber auch die literarästhetische Umsetzung feministischer Theorie und feministischen Engagements in stetigem Wandel befinden und sich bisweilen einstmals revolutionäre Forderungen einer aktualisierenden Kritik unterziehen müssen. Gerade in Hinblick auf die gestiegene Bedeutung der Queer und Gender Studies und vor dem Hintergrund non-binärer Geschlechtsidentitäten stellt sich die Frage, was einen zeitgemäßen und engagierten Feminismus überhaupt ausmacht.

Wir werden uns im Seminar daher nicht nur mit historischen Positionen des Feminismus außeinandersetzen, wie sie in Frankreich im 18. und 19. Jahrhundert beispielsweise in den noch in der Tradition des aufklärerischen Universalismus stehenden Forderungen der Olympe de Gouge oder der Zeitschrift "La Citoyenne" von Hubertine Auclert greifbar werden, sondern die historischen Wandlungen des Feminismus gerade auch in Hinblick auf die Positionen zeitgenössischer Autor*innen wie diejenigen der Schrifstellrein Virginie Despentes zu greifen versuchen.

Dabei widmen wir uns einer breiten Vielfalt  texutellen Gattungen vom philosophischen und politischen Manifest über den Essay und den journalistischen Artikel bis hin zu fiktionalen Texten, um uns anhand der Breite an engagierten feministischen Stimmen einen ersten Überblick sowie eine gemeinsame Diskussionsgrundlage zu verschaffen, welche uns gegen Ende des Seminars eine Öffnung des erworbenen Wissens auf einen Vergleich mit feministischem Schreiben andernorts und insbesondere auch in Deutschland erlauben soll.

 

 

Literatur

Zur Einführung und als vorbereitende Lektüre:

Ute Gerhard: Frauenbewegung und Feminismus. Eine Geschichte seit 1789. München: C.H. Beck 2011.

Anne Kwaschik, Françoise Berger: La "condition féminine" Feminismus und Frauenbewegung im 19. und 20. Jahrhundert. Stuttgart: Franz Steiner Verlag 2016. 

Michèle Riot-Sarcey: Histoire du féminisme. Paris: La Découverte, collection Repères 2002.

Marie-Jo Bonnet: Histoire de l'émancipation des femmes. Rennes: Ouest-France 2012. 

 

Vertiefend zur Geschichte des Feminismus in Frankreich und als Nachschlagewerk:

Maïté Albistur, Daniel Armogathe: Histoire du féminisme français. Paris: Éditions des Femmes, collection « Pour chacune ». 2 volumes : vol. 1 : Du Moyen Âge à nos jours, 1977. 508 p.; vol. 2 : De l'Empire napoléonien à nos jours, 1978 -.

Christine Bard, Sylvie Chaperon (Hg.): Dictionnaire des féministes, France XVIIIe -XXIe siècle. Paris: PUF 2017.

 

 

Voraussetzungen

Lesekenntnisse des Französischen auf mittlerem bis fortgeschrittenem Niveau wären wünschenswert.

Leistungsnachweis

Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Bestehen des Kurses:

Bis 3 LP: Regelmäßige und aktive Mitarbeit und Beteiligung am Seminar sowie Vorbereitung eines Referates mit Handout.

Bei mehr als 3 LP: Zusätzlich zu Referat und Handout: Verfassen einer Seminararbeit von ca. 12 Seiten.


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024