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Foto: Matthias Friel

Gewaltsame Konflikte im postsowjetischen Raum - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2022
Einrichtung Historisches Institut   Sprache englisch
Belegungsfrist 01.04.2022 - 10.05.2022

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Mi 14:00 bis 16:00 wöchentlich 20.04.2022 bis 27.07.2022  1.11.2.03 Dr. Wittmann  
Einzeltermine:
  • 20.04.2022
  • 27.04.2022
  • 04.05.2022
  • 11.05.2022
  • 18.05.2022
  • 25.05.2022
  • 01.06.2022
  • 08.06.2022
  • 15.06.2022
  • 22.06.2022
  • 29.06.2022
  • 06.07.2022
  • 13.07.2022
  • 20.07.2022
  • 27.07.2022
Kommentar

Die Annexion der Krim und der Krieg in der Ostukraine haben die Territorial-konflikte im post-sowjetischen Raum wieder ins Licht internationaler Aufmerk-samkeit gerückt. Da Russland in alle Konflikte direkt oder indirekt involviert ist, konzentriert sich die politische Debatte gemeinhin auf russische Interessen und Ziele. Doch sind innere Ursachen ebenfalls wesentlich für das Scheitern der  Konfliktlösungsversuche: prekäre Staatsbildungsprozesse, schwache Staatl-ichkeit, Instrumentalisierung der Konflikte durch die bestimmenden Eliten zur Legitimation ihrer Herrschaft, Marginalisierung der Zivilgesellschaften.

Diese Konflikte sollen im Rahmen des Erklärungsmusters „postimperiale Räume” betrachtet werden, wo (nach Herfried Münkler) unterschiedliche Natio-nen und Religionen in der Zeit des Imperiums einigermaßen friedlich zusam-menlebten, weil keiner Ethnie oder Konfession größere politische Mitwirkungs-rechte zukamen, sondern alle wichtigen Fragen vom imperialen Zentrum entschieden wurden. In postimperialen Räumen treten die ethnischen und religiösen Gegensätze sowie sozialen und politischen Divergenzen in aller Schärfe hervor. Versuche integrativer Nationalstaatsbildung stoßen in post-imperialen Räumen fast immer auf große Schwierigkeiten.

Das Seminar ist zeitgeschichtlich orientiert und behandelt wichtige Aspekte der Friedens- und Konfliktforschung. Ursachen, Muster und Akteure der einzelnen Konflikte werden analysiert, wobei hauptsächlich der Bürgerkrieg in Tadschi-kistan, die beiden Tschetschenienkriege und die Auseinandersetzungen the-matisiert werden, die zu „eingefrorenen“ (eher „schwelenden“) Konflikten geführt haben (Transnistrien, Südossetien, Abchasien, Nagorny-Karabakh, Ostukraine).

Literatur

Allison, Roy, Russia, the West, and military intervention. Oxford: Oxford University Press 2013.

Allison, Roy, Peacekeeping in the Soviet Successor States. Institute for Security Studies of the Western European Union 1994. (Chaillot Paper 18). [Online verfügbar: www.iss.europa.eu/uploads/media/cp018e.pdf]

Asmus, Ronald, A Little War That Shook the World. Georgia, Russia, and the Future of the West. London: Palgrave Macmillan 2010.

Dembinski, Matthias / Schmidt, Hans-Joachim/ Spanger, Hans-Joachim, Einhegung. Die Ukraine, Russland und die europäische Sicherheitsordnung. Frankfurt am Main 2014. Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK-Report 3/2014). [Online verfügbar: www.hsfk.de/fileadmin/HSFK/hsfk_downloads/report0314.pdf]

 

Drobizheva, Leokadia /Gottemoeller, Rose/MacArdle Kelleher, Catherine/ Walker, Lee (Hrsg.), Ethnic Conflict in the Post-Soviet World: Case Studies and Analysis. London, New York: Routledge 1998.

 

Fischer, Sabine (Hrsg.), Nicht eingefroren! Die ungelösten Konflikte um Transnistrien, Abchasien, Südossetien und Berg-Karabach im Lichte der Krise um die Ukraine. Berlin 2016 (SWP-Studie 13/2016).

 

King, Charles,The Ghost of Freedom. A History of the Caucasus. Oxford: Oxford University Press 2008.. [à Auf dem Internetauftritt der Tbilisi State University frei verfügbar: http://georgica.tsu.edu.ge/files/06-History/Nationalism%20&%20Identity/King-2008.pdf]

 

Krech, Hans, Der russische Krieg in Tschetschenien (1994–1996). Berlin: Köster, 1997. (Bewaffnete Konflikte nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes, Bd. 3). 

Krech, Hans,: Der Zweite Tschetschenien-Krieg (1999–2002). Berlin: Köster 2002. (Bewaffnete Konflikte nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes, Bd. 11). 

Littell, Jonathan, Tschetschenien, Jahr III. Berlin: Berliner Taschenbuch Verlag 2009.

Lynch, Dov, Separatist states and post-Soviet conflicts, in: International Affairs Vol. 78, No. 4 (2002), S. 831-848.

Meister, Stefan, Die innere Logik der Konflikte im post-sowjetischen Raum, Bundeszentrale für Politische Bildung. Dossier „Innerstaatliche Konflikte“ 6.9.2016

 

Merlin, Aude, Relations between the North and South Caucasus: Diverging Paths? In: Caucasus Analytical Digest, 27, 27.05.2011, S. 2-4.

 

Münkler, Herfried, Imperien. Die Logik der Weltherrschaft – vom Alten Rom bis zu den Vereinigten Staaten. Berlin: Rowohlt 2005.

 

O'Loughlin, John/Kolossov, Vladimir/Toal, Gerhard, Inside the post-Soviet de facto states: a comparison of attitudes in Abkhazia, Nagorny Karabakh, South Ossetia, and Transnistria in: Eurasian Geography and Economics, 27.02.2015. 

 

Rau, Johannes,  Russland - Georgien - Tschetschenien: Der Konflikt um das Pankisi-Tal (1997-2003). Berlin: Köster 2005. (Bewaffnete Konflikte nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes, Bd. 18).

 

Rau, Johannes, Der Nagorny-Karabach-Konflikt (1988 - 2002). Berlin: Köster 2003.(Bewaffnete Konflikte nach dem Ende des Ost-West-Konfliktes, Bd. 14). 

 

Sakwa, Richard, Frontline Ukraine. Crisis in the Borderland. London: I. B. Tauris 2016

 

Sauer, Heiko,  Wagner, Niklas, Der Tschetschenien-Konflikt und das Völkerrecht. Tschetscheniens Sezession, Russlands Militärinterven-tionen und die Reaktionen der Staatengemeinschaft auf dem Prüfstand des internationalen Rechts. In: AVR, Bd. 45 (2007), S. 53–83.

 

Stöber, Silvia. 2011. „Das Scheitern der OSZE-Mission in Georgien. Was bleibt?“ In: Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (Hrsg.). OSZE-Jahrbuch 2010. Baden-Baden: Nomos: S. 229-272.

 

Wehner, Markus. 2014. „Putins Ambitionen. ‚Ich denke dabei nicht nur an die Krim‘.“

Frankfurter Allgemeine Zeitung. 08.09.2014. Online verfügbar: www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/wie-putin-seit-jahren-seine-grossmachtplaene-umsetzt-13139437.html

 

Zürcher, Christoph. 2007. The post-Soviet wars: rebellion, ethnic conflict, and nationhood in the Caucasus. 

New York: New York University Press. 

 

Leistungsnachweis

Aktive Teilnahme, Vortrag, Abschlussarbeit


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2022 , Aktuelles Semester: SoSe 2024