PULS
Foto: Matthias Friel
Antisemitismus ist ein zentraler Aspekt jüdischer Erfahrung, der immer wieder in und um den Film verhandelt wird und wurde. Die Beispiele dafür gehen weit über explizite Formen wie dem nationalsozialistischen Propagandafilm hinaus: Sie erstrecken sich von antisemitischen Strukturen im Film über Diskursbeiträge wie Filmrezensionen bis hin zum Kino als Ort, wenn beispielsweise ein Kino zur Austragungsfläche von Protesten für oder gegen einen bestimmten Film wird, der als antisemitisch verstanden wird.
Das Seminar beleuchtet die verschiedenen Ebenen auf denen Antisemitismus und Film ausgehandelt werden. Dabei werden nicht nur die filmischen Texte und Genrespezifika, sondern auch Rezeptionssituationen und Paratexte berücksichtigt. Das Ziel wird es sein, gemeinsam den Antisemitismusbegriff auszudifferenzieren und zu schärfen. Anhand filmischer Beispiele und (historischer) Quellen arbeiten wir das Verhältnis zwischen Antisemitismus und Film heraus um schließlich über Gegenstrategien zu diskutieren, die es vermögen Antisemitismus im Film zu unterlaufen und durch den Film zu dekonstruieren. Dabei wird das Seminar grob chronologisch vorgehen und Beispiele in ihren jeweiligen historischen Kontext einordnen, aber zwischendurch auch auf Filmbeispiele Bezug nehmen, die sich thematisch verschränken lassen, um größere Linien in der Filmgeschichte aufzuzeigen.
Das Seminar wird von Tirza Seene von der Filmuniversität Potsdam-Babelsberg angeboten.
Das Seminar wird an folgenden Terminen an der Filmuniversität Babelsberg stattfinden: 11. Oktober (online), 25. Oktober, 1. November, 8. November, 15. November, 29. November, 6. Dezember, 20. Dezember, 10. Januar, 17. Januar, 24. Januar, 31. Januar, jeweils von 14.00 bis 18.00 Uhr.
Die Bereitschaft für das Lesen englischer Texte wird vorausgesetzt.
6 LP (benotet): Mitarbeit im Seminar; Lesen der vorbereitenden Literatur; drei Rezensionen zu ausgewählten Filmen mit thematischen Bezug und Hausarbeit (12-15 Seiten)
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