Zur Seitennavigation oder mit Tastenkombination für den accesskey-Taste und Taste 1 
Zum Seiteninhalt oder mit Tastenkombination für den accesskey und Taste 2 

Foto: Matthias Friel

Interkulturelle Philosophie im Zeichen des Postkolonialen Diskurses - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2022/23
Einrichtung Institut für Philosophie   Sprache deutsch
Belegungsfrist 04.10.2022 - 14.02.2023

Belegung über PULS
Gruppe 1:
     jetzt belegen / abmelden
    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine ausblenden
Seminar - 12:00 bis 18:00 Block 13.02.2023 bis 17.02.2023  1.11.2.22 PD Dr. Buchenhorst  
Einzeltermine:
  • 13.02.2023
  • 14.02.2023
  • 15.02.2023
  • 16.02.2023
  • 17.02.2023
Kurzkommentar

An die Teilnehmer*innen meines Blockseminars:

 

Herzlich willkommen zum Kurs „Interkulturelle Philosophie im Zeichen des postkolonialen Diskurses! Ca. 4 Wochen vor Seminarbeginn möchte ich Sie auf folgende Punkte aufmerksam machen:

- In den nächsten Tagen werde ich sowohl den Kommentar als auch diejenigen Seminartexte per Scan hochladen, die Sie nicht im Internet finden. Der Zugriff zu den Texten, die online verfügbar sind, erfolgt über die Links, die in der Literaturliste neben den Textangaben stehen.

- Lesen Sie bitte den Kommentar aufmerksam durch, er enthält alle wichtigen Informationen zu Kursinhalt, -ablauf und Prüfungsleistungen.

- Da wir direkt am 13.02. mit dem Blockseminar beginnen, müssten Sie sich nach Lesen des Kommentars direkt entscheiden, welche beiden Texte Sie präsentieren möchten. Nennen Sie mir bitte Ihre Wünsche, bei Mehrfachnennungen werde ich mich in Kontakt mit Ihnen setzen. Schicken Sie mir die Vorschläge für Ihre Präsentationen bis zum 18.01.2023 an meine E-Mail-Adresse: ralphbuch@web.de.

 

Mit besten Grüßen,

Ralph Buchenhorst                                                                             Berlin, 11.01.2021

Kommentar

Sie können den Lehrenden am besten unter der Mailadresse: ralphbuch@web.de erreichen.

 

Das Unbehagen an der Moderne:

Die Herausforderungen interkultureller Philosophie – eine de-koloniale Einführung.

 

Beschreibung

Der Kurs soll die Möglichkeit bieten, einige zentrale Konzept interkultureller Philosophie des 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts einer genauen Analyse zu unterziehen und die Komplexität der Kritik der Moderne im globalen Kontext des postkolonialen Diskurses zu verstehen.

Über 2000 Jahre Entwicklung im philosophischen Diskurs haben zu einer überwältigenden Vielfalt von Denkschulen geführt: Idealismus, Patristik, Scholastik, Utilitarismus, Nihilismus, Pragmatismus, Phänomenologie, Existenzialismus, Kritische Theorie und Poststrukturalismus sind nur einige davon. Entscheidend ist heutzutage für viele jedoch, dass sie alle innerhalb des westlichen akademischen Diskurses entstanden sind und sich dort weiterentwickelt haben. Sicherlich gehört dazu auch die Selbstkritik der Ideen von Aufklärung und Moderne, Rationalismus und Positivismus. Auch diese Kritik gehört jedoch noch in den Bereich des westlichen Denkens. Nicht-westliche Alternativen in der Philosophie werden an Universitäten weiterhin kaum wahrgenommen. Auch eine Beschäftigung mit einer externen feministischen Kritik am Eurozentrismus im philosophischen Diskurs entwickelt sich nur sehr zögerlich. Hier setzt der Kurs an und versucht, europäisches Denken mit kritischen Positionen aus Asien, Afrika und Lateinamerika zu konfrontieren.

 Das allgemeine Ziel des Kurses besteht entsprechend darin: 1. Instrumente zum Verständnis der europäischen Moderne in den Bereichen Wissen, Technologie, soziale Werte und kulturelle Vielfalt zu vermitteln; 2. die Anwendung dieser Instrumente im globalen Kontext kritisch zu hinterfragen; 3. interkulturelle Philosophie als Spannungsfeld hegemonialer und geschichtlicher Kräfte zu verstehen und damit 4. die Teilnehmer*innen zu befähigen, politische, wissenschaftliche und ethische Argumente im Rahmen der „Überwindung des Eurozentrismus” in der Philosophie zu entwickeln.

 Im Rahmen des Seminarverlaufs werden folgende Studienleistungen erwartet: 1. zwei Impulsreferate (ca. 15 Minuten) zu einem der in der Bibliographie aufgeführten Texte; 2. konstruktive und aktive Mitarbeit in den Kursdiskussionen; 3. Hausarbeit (10-12 Seiten), in der zwei Positionen, die im Kurs diskutiert wurden, gegenüberzustellen. Genauere Anweisungen zu den Studienleistungen finden sich weiter unten.

 

Benotungsschlüssel 

Anwesenheit, Präsentation und aktive Teilnahme am Unterricht: 50% (Anteil an der Endnote)

Hausarbeit: 50% (Anteil an der Endnote) 

Dieser Kurs legt Wert auf eine aktive Teilnahme am Unterricht und wird Ihnen viele Gelegenheiten bieten, sich an der Diskussion zu beteiligen. Die erste obligatorische Voraussetzung ist die Präsentation zweier der im Literaturverzeichnis aufgeführten Texte in der Klasse. Die Abschlussprüfung ist eine Hausarbeit (10 bis 12 Seiten) mit folgenden alternativen Aufgabenstellungen: 1. Beschreiben Sie die Verwendung der Konzepte der Moderne und der Dekolonialität im philosophischen und kulturwissenschaftlichen Kontext; 2. Führen Sie eine kritische Analyse zweier im Seminar behandelter Texte durch. Der Text Ihrer Präsentation im Unterricht sollte nicht im Mittelpunkt dieses Aufsatzes stehen. Alle schriftlichen Arbeiten werden auf der Grundlage von Inhalt, Prosa und Struktur benotet. Die Texte müssen einen Zeilenabstand von 1,5 mit einem Rand von 1" und einer gängigen Schriftart wie Times New Roman 12 pt aufweisen. Zitate müssen als solche ausgewiesen werden. Falls das nicht geschieht, stellt die Arbeit ein Plagiat dar und wird mit „Nicht bestanden” bewertet.

Die Aufgaben müssen an dem Tag und zu der Uhrzeit abgegeben werden, die während des Seminars angegeben werden. Von den Studierenden wird erwartet, dass sie regelmäßig am Unterricht teilnehmen und vorbereitet zur Diskussion des Materials kommen. Mehr als zwei unentschuldigte Abwesenheiten im Laufe des Semesters führen zu einer niedrigeren Teilnahmenote. Eine entschuldigte Abwesenheit (einschließlich Krankheit, Notfall in der Familie oder Universitätsveranstaltung) wirkt sich nicht negativ auf Ihre Teilnahmenote aus. Wenn Sie eine Unterrichtsstunde versäumt haben, liegt es in Ihrer Verantwortung, das während der Sitzung behandelte Material nachzuholen.

 

Texte

Die vorzubereitenden (und einige zur weiterführenden Lektüre empfohlenen) Texte für diesen Kurs sind:

 

- Al Jabri, Mohammed Abed. 1999. Arab-Islamic Philosophy: A Contemporary Critique. Austin: The Center for Middle Eastern Studies, The University of Texas at Austin: 1-46.

- Anzaldúa, Gloria. 2009. Speaking across the divide. In: The Gloria Anzaldúa Reader. Edited by AnaLouise Keating. Durham: Duke University Press: 282-294.

- Bachmann-Medick, Doris. Postcolonial Turn. In: dies. 2007. Cultural Turns: Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt: 184-237.

- Carbado, Devon W. et al. 2014. Intersectionality: Mapping the Movements of a Theory. In: Du Bois Review, Vol. 10, issue 2. Abrufbar unter https://www.cambridge.org/core/journals/du-bois-review-social-science-research-on-race/article/intersectionality/1E5E73E8E54A487B4CCFE85BB299D0E6

- Dabashi, Hamid. 2019. Interview: Europas Kolonialität endet nicht mit dem Fall seiner Reiche. Abrufbar unter https://de.qantara.de/inhalt/interview-mit-hamid-dabashi-europas-kolonialit%C3%A4t-endet-nicht-mit-dem-fall-seiner-reiche

- Dussel, Enrique. 2013. Der Gegendiskurs der Moderne. Kölner Vorlesungen. Wien/Berlin: Turia+Kant: 164-182.

- Fanon, Frantz. 1981. Die Verdammten dieser Erde. Frankfurt/Main: Suhrkamp: 29-77.

- Garfield, Jay L. /Van Norden, Brian. 2016. If Philosophy Won’t Diversify, Let’s Call it What it is. In: The New York Times, 11.05.2016. Abrufbar unter https://www.nytimes.com/2016/05/11/opinion/if-philosophy-wont-diversify-lets-call-it-what-it-really-is.html

- Glissant, Édouard. Kreolisierung in der Karibik, in Nord- und Südamerika, und: Die Kunst des Übersetzens. In: ders. Kultur und Identität. Aufsätze zu einer Poetik der Vielheit: 7-22; 36-38.

- Habermas, Jürgen. 1990. Die Moderne – ein unvollendetes Projekt. In: ders. Die Moderne- Ein unvollendetes Projekt: Philosophisch-Politische Aufsätze 1977-1990. Leipzig: Reclam: 32-54.

- Lugones, Maria. 2020. Auf dem Weg zu einem dekolonialen Feminismus. In: Polylog 43. Interkulturelle und dekoloniale Perspektiven auf feministisches Denken: 55-76. Abrufbar unter http://www.polylog.net/fileadmin/docs/polylog/43/thema_Lugones.pdf

- Mbembe, Achille. 2014. Kritik der Schwarzen Vernunft. Frankfurt/Main: Suhrkamp: 11-26; 325-332.

- Mignolo, Walter D. 2012. Epistemischer Ungehorsam: Rhetorik der Moderne, Logik der Kolonialität und Grammatik der Dekolonialität. Wien/Berlin: Turia+Kant: 45-79.

- Nandi, Miriam. 2011. Postkoloniale (Selbst-)kritik: Geschlecht und Migration bei Gayatri Chakravorty Spivak. In: Freiburger Geschlechterstudien 25. Abrufbar unter https://www.budrich-journals.de/index.php/fgs/article/viewFile/5595/4739

- Reckwitz, Andreas 2021. Gesellschaftstheorie at work: Von der bürgerlichen Moderne über die industrielle Moderne zur Spätmoderne. In: Reckwitz, A./Rosa, H. Spätmoderne in der Krise: Was leistet die Gesellschaftstheorie. Berlin: Suhrkamp: 99-128.

- Rorty, Richard. 1989. Private Ironie und liberale Hoffnung. In: ders. Kontingenz, Ironie und Solidarität. Frankfurt/Main: Suhrkamp: 127-161.

- Said, Edward. 2009. Orientalismus. Frankfurt/Main: Fischer: 9-39.

 

Die Texte werden in dieser Reihenfolge behandelt (bitte die Datumsangabe am Beginn jeder Textquelle beachten, an diesem Datum soll der Text im Kurs präsentiert werden!):

  1. (13.02.) Garfield, Jay L. /Van Norden, Brian. 2016. Wenn die Philosophie sich nicht ausdifferenzieren will, dann müssen wir sie als das benennen, was sie ist. In: The New York Times, 11.05.2016. Abrufbar auf Englisch unter https://www.nytimes.com/2016/05/11/opinion/if-philosophy-wont-diversify-lets-call-it-what-it-really-is.html
  2. (13.02.) Dabashi, Hamid. 2013. Können Nicht-Europäer denken? Was geschieht mit Denkern, die außerhalb des europäischen Philosophiekanons arbeiten? In: Al Jazeera, 15.01.2013. Abrufbar auf Englisch unter https://www.aljazeera.com/opinions/2013/1/15/can-non-europeans-think; und: Dabashi, Hamid. 2019. Interview. Abrufbar unter https://de.qantara.de/inhalt/interview-mit-hamid-dabashi-europas-kolonialit%C3%A4t-endet-nicht-mit-dem-fall-seiner-reiche
  3. (13.02.) Habermas, Jürgen. 1990. Die Moderne – ein unvollendetes Projekt. In: ders. Die Moderne-Ein unvollendetes Projekt: Philosophisch-Politische Aufsätze 1977-1990. Leipzig: Reclam: 32-54. Bitte lesen: 32-43, 46-51.
  4. (14.02.) Bachmann-Medick, Doris. Postcolonial Turn. In: dies. 2007. Cultural Turns: Neuorientierungen in den Kulturwissenschaften. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt: 184-237. Bitte lesen: 186-207.
  5. (14.02.) Reckwitz, Andreas 2021. Gesellschaftstheorie at work: Von der bürgerlichen Moderne über die industrielle Moderne zur Spätmoderne. In: Reckwitz, A./Rosa, H. Spätmoderne in der Krise: Was leistet die Gesellschaftstheorie. Berlin: Suhrkamp: 99-128.
  6. (14.02.) Said, Edward. 2009. Orientalismus. Frankfurt/Main: Fischer: 9-39.
  7. (15.02.) Dussel, Enrique. 2013. Der Gegendiskurs der Moderne. Kölner Vorlesungen. Wien/Berlin: Turia+Kant: 164-182.
  8. (15.02.) Al Jabri, Mohammed Abed. 1999. Arab-Islamic Philosophy: A Contemporary Critique. Austin: The Center for Middle Eastern Studies, The University of Texas at Austin: 1-46.
  9. (15.02.) Glissant, Édouard. Kreolisierung in der Karibik, in Nord- und Südamerika, und: Die Kunst des Übersetzens. In: ders. Kultur und Identität. Aufsätze zu einer Poetik der Vielheit: 7-22; 36-38.
  10. (16.02.) Mignolo, Walter D. 2012. Epistemischer Ungehorsam: Rhetorik der Moderne, Logik der Kolonialität und Grammatik der Dekolonialität. Wien/Berlin: Turia+Kant: 43-68.
  11. (16.02.) Mbembe, Achille. 2014. Kritik der Schwarzen Vernunft. Frankfurt/Main: Suhrkamp: 11-26; 325-332.
  12. (16.02.) Nandi, Miriam. 2011. Postkoloniale (Selbst-)kritik: Geschlecht und Migration bei Gayatri Chakravorty Spivak. Abrufbar unter
  13. https://www.budrich- journals.de/index.php/fgs/article/viewFile/5595/4739
  14. (17.02.) Lugones, Maria. 2020. Auf dem Weg zu einem dekolonialen Feminismus. In: Polylog 43. Interkulturelle und dekoloniale Perspektiven auf feministisches Denken: 55-76. Abrufbar unter http://www.polylog.net/fileadmin/docs/polylog/43/thema_Lugones.pdf
  15. (17.02.) Anzaldúa, Gloria. 2009. Speaking across the divide. In: The Gloria Anzaldúa Reader. Edited by AnaLouise Keating. Durham: Duke University Press: 282-294.
  16. (17.02.) Carbado, Devon W. et al. 2014. Intersectionality: Mapping the Movements of a Theory. In: Du Bois Review, Vol. 10, issue 2. Abrufbar unter https://www.cambridge.org/core/journals/du-bois-review-social-science-research-on-race/article/intersectionality/1E5E73E8E54A487B4CCFE85BB299D0E6
  17. (17.02.) alternativ: Stock, Kathleen. 2021. Material Girls: Why Reality Matters for Feminism. London: Fleet: 1-10, 142-177.

Textangaben, denen kein Internet-Link folgt, werden von mir über PULS den Teilnehmer*innen zur Verfügung gestellt.

Externe Dokumente
Name Dateiname
Habermas habermas.pdf
Bachmann-Medick bachmann-medick.pdf
Reckwitz reckwitz.pdf
Said SaidOrientalismus.pdf
Dussel DusselGegendiskursModerne.pdf
Al Jabri aljabri.pdf
Glissant glissant.pdf
Mignolo mignolo.pdf
Mbembe mbembe.pdf
Anzaldúa anzaldua.pdf
Stock stock2.pdf

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2022/23 , Aktuelles Semester: SoSe 2024