PULS
Foto: Matthias Friel
Internationale Organisationen (IOs) sehen sich immer größerem Druck ausgesetzt. Mitgliedsstaaten verlassen Organisationen, kürzen ihre Beitragszahlungen, stellen die Legitimität von Multilateralismus in Frage oder schaffen alternative Kooperationsforen. Nichtstaatliche Akteure mobilisieren über Grenzen hinweg, um auf Ungerechtigkeiten in Bezug auf Globalisierung aufmerksam zu machen, kooperieren aber auch mit rechten Regierungen und Autokraten, um liberale Werte und Menschenrechte zu limitieren. Die Finanzkrise 2008, Migration aufgrund von Krieg und Klimafolgen und eine globale Pandemie zeigen wiederholte die Schwachstellen globaler Kooperation und Solidarität.
Dieses Seminar beschäftigt sich mit aktuellen akademischen Debatten rund um backlash und Resilienz internationaler Organisationen. In einem ersten Schritt beschäftigt sich das Seminar mit der Konzeptualisierung von backlash politics: gegen welche Institutionen richten sich internationale Protestformen, wer kontestiert und wie drückt sich backlash empirisch aus? In einem zweiten Schritt widmet wir uns Erklärungen für backlash politics, bevor wir uns im dritten Schritt mit Konsequenzen für die Arbeit von internationalen Organisationen beschäftigen. Werden wir eine Disintegration der EU beobachten können? Führt Kontestation und Politisierung zum Rückzug von Mitgliedsstaaten aus IOs? Unter welchen Bedingungen sind IOs in der Lage, sich zu reformieren? Wann sterben IOs? Können die multiplen Krisen unserer Zeit noch durch bestehende Organisationen adressiert werden?
Neben akademischen Artikeln und Fallstudien widmen wir uns im Seminar auch der Lektüre aktueller Buchpublikationen zum Thema und verfassen eine Buchrezension zu einer gewählten Publikation. Diese wird zum Ende des Seminars vorgestellt und bei Interesse über die Uni Potsdam veröffentlicht. Weitere Seminarleistungen bestehen aus kurzen Inputreferaten und Gruppenarbeiten. Die benotete Hauptleistung besteht in einer ca.15-seitigen Hausarbeit, die auf Grundlage der Buchrezension ein Forschungsdesign entwickelt.
Zum Ende des Seminars werden die Studierenden:
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