Krieg und Frieden in juristischer und historischer Perspektive - Einzelansicht

Der russische Überfall auf die Ukraine konfrontiert uns mit der Realität eines zwischenstaatlichen Krieges, die wir – zumindest in Europa – lange Zeit für überwunden gehalten haben. Er macht deutlich, dass Kriege eigenen Gesetzmäßigkeiten militärischer Macht durch die Ausübung physischer Gewalt gehorchen. Er wirft aber auch die Frage auf, ob und wie man Kriege mit Hilfe von Verträgen und anderen rechtlichen Steuerungsinstrumenten regeln, begrenzen und schließlich auch beenden kann:

Wie hat sich das Recht zur militärischen Gewaltanwendung im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts verändert? Welche Regeln zur Zivilisierung der Kriegführung gibt es, und als wie effektiv haben sie sich in der Vergangenheit erwiesen? Wie kann die internationale Staatengemeinschaft Kriegsverbrechen ahnden, und welche historischen Vorbilder gibt es hierfür? Auf welche Weise und mit welchen Folgen können Staaten in bewaffneten Konflikten neutral bleiben? Welche historischen Beispiele für gelungene und misslungene Friedensschlüsse gibt es, und welche rechtlichen Bedingungen (etwa in Form von Reparationen) wurden dabei festgesetzt?

Derartige Fragen interessieren Geschichts- und Rechtswissenschaft gleichermaßen. Wir wollen sie im Sommersemester 2023 in einem interdisziplinären Blockseminar mit dem Staats- und Völkerrechtler Professor Dr. Christian Hillgruber von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn diskutieren. Das Seminar findet vom Nachmittag des 10. Mai bis zum Mittag des 13. Mai 2023 in Potsdam statt und umfasst neben Referaten zu zentralen historischen und juristischen Fragen von „Krieg und Frieden” auch mehrere Exkursionen. Eine Einführungssitzung zur Vorbesprechung der Referate (nur mit den Potsdamer Studierenden) findet am 24. April von 10 bis 12 Uhr in Raum 1.12. 0.14 statt.

Referat (bis 30 Minuten) und Hausarbeit im Umfang von 25 Seiten