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Foto: Matthias Friel

Deutsche Feldpostbriefe aus der Ukraine 1941-1944 – Zur Geschichte des Feldpostbriefs - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2023
Einrichtung Historisches Institut   Sprache deutsch
Belegungsfrist 03.04.2023 - 10.05.2023

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Hauptseminar Mo 18:00 bis 20:30 wöchentlich 24.04.2023 bis 24.07.2023  1.12.0.05 Dr. phil. Charlier 01.05.2023: Maifeiertag
29.05.2023: Pfingstmontag
Kommentar

Angesichts des realen Leidens so vieler Menschen aufgrund des menschenverachtenden Angriffskrieges in Europa verbietet sich die vorschnelle Behandlung dieses Geschehens als Gegenstand eines geschichtlichen Seminars. Denn das würde die tagtäglich von den Ukrainern durchlebten Schrecken verharmlosen zu einem vermeintlich schon ›historisch‹ gewordenen Lehrstoff, fein säuberlich getrennt von unserer eigenen Lebenswirklichkeit. Deshalb fiel die Konzeption des Seminars sehr schwer. Aber das Erschrecken über die Eskalation der militärischen Aggression gegen die Ukraine seit dem 24. Februar 2022 erfasste uns im Rückblick auf unsere Seminarreihe über das ›Kriegserleben in Tagebüchern und Briefen‹ seit der frühen Neuzeit bis zu den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts auf einer ganz anderen Ebene. So erwies sich die Ukraine als eine historische Schlüssel-Region, die in den in Potsdam seit dem Jahr 2017 behandelten deutschen Feldpostbriefen aus dem Zweiten Weltkrieg als Absendeort und beschriebener Schauplatz wegweisend vorkommt!

Konzepte des Spacial turn innerhalb der Geschichtswissenschaft wie der Begriff der »Bloodlands« (Timothy Snyder, 2010) hatten wir dabei natürlich im Blick. Die festzustellende (welt)historische Bedeutung der Ukraine und der Kiewer Rus für das 21. Jahrhundert, die aus diesen Briefen zu uns sprach, haben wir dabei allerdings völlig verkannt. Deshalb stellt das Folge-Seminar beispielhaft die edierten bzw. als privates Erbe überlieferten Feldpostbriefe einer Soldatenheimschwester sowie eines jungen Infanterie-Leutnants an den Anfang, u. a. verfasst in Orten wie Lwiw, Winnyzja oder Zwiahel (Nowohrad-Wolynskyj) als Stationen der sog. ›Ostfront‹ des Zweiten Weltkriegs. Anhand weiterer repräsentativer Beispiele führt die Lehrveranstaltung zugleich ein in die Geschichte der Textsorte ›Feldpostbrief‹ als neu zu entdeckende historische Quellengattung. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Entstehung der ersten Feldpostsysteme in der frühen Neuzeit. Die Veranstaltung findet 14-täglich statt! Um Voranmeldung wird gebeten unter charlier@uni-potsdam.de.

Kurs in OpenUP: https://openup.uni-potsdam.de/course/search.php?context=84021&q=Ukraine

Literatur

Literatur: (1a) Hellmuth KARASEK et al. (Hrsg.): Briefe bewegen die Welt. Bd. 6: Feldpost. Vom Dreißigjährigen Krieg bis heute [etc.]. Kempen 2013 [darin: Annette Schücking an ihren Vater Lothar, S. 91-99] − (1b) Julia PAULUS; Marion RÖWEKAMP (Hrsg.): Eine Soldatenheimschwester an der Ostfront. Briefwechsel von Annette Schücking mit ihrer Familie (1941-1943). Paderborn u. a. 2015 [hier insbes. S. 9-29] – (2) Feldpostbriefe und -karten von Karl KOLLMANN jun. (Jg. 1924; (†)1945) an die Eltern und Geschwister (Januar 1944 − Februar 1945); maschinenschriftl. Typoskript, teilediert und kommentiert von Hans-Georg KOLLMANN. Recklinghausen 2002. – (3) Gerhard OBERLEITNER: Geschichte der Deutschen Feldpost 1937-1945. Innsbruck 1993 – (4) Andreas KAPPELER: Kleine Geschichte der Ukraine. München 2019 [ggfs. div. Neuaufl.]

Bemerkung

Semesterapparat: https://web.ub.uni-potsdam.de/php/dat/*8478FC34167C288EC84EF77F2934D99731346698.php

Internet: »Das Feldpost-Archiv« [Museum für Kommunikation Berlin]: http://www.feldpost-archiv.de/feldpost-d.html. – »Feldpost des Zweiten Weltkriegs«: https://jugend1918-1945.de/feldpost/default.aspx [= EzG: Editionen zur Geschichte] − »Letters to Loved Ones«: https://www.iwm.org.uk/history/letters-to-loved-ones [= Briefsammlungen britischer Militärangehöriger aus dem Ersten Weltkrieg im Imperial War Museums, London u. a.]

Leistungsnachweis

Zu erarbeitende Studienleistungen:

1. schriftliches Protokoll einer Seminarsitzung;
2. Vortrag bzw. Präsentation zu einem Aspekt der Feldpost-Forschung; individuell oder als Gruppenarbeit (bis max. 3 Personen);
3. schriftliche Ausarbeitung, Seminararbeit (12 S.). 


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2023 , Aktuelles Semester: SoSe 2024