PULS
Foto: Matthias Friel
Die Beziehung zwischen Mythen und Literatur ist wechselseitig. Die Mythen inspirieren die Literatur, während die Literatur sie durch ständige Erneuerung am Leben erhält und weiterführt. Das literarische Werk, das sich mit dem Mythos auseinandersetzt, schreibt ihn um, um ihm eine neue Dimension zu verleihen, die mit der Epoche und einem bestimmten Kontext in Verbindung steht. Dadurch vollzieht sich ein grundlegender Übergang vom Mythos als einer kollektiven und mündlichen Erzählung zum Mythos als Gegenstand einer schriftlichen und individuellen Erzählung. Der literarische Mythos ist somit nicht mehr eine Erzählung, an die "man glaubt", sondern eine Erzählung, die dazu benutzt wird, um bereits vorhandene Bedeutungen zu hinterfragen, zu erweitern und zu uminterpretieren.
Die ältesten Mythen - zu den bekanntesten gehören Ödipus, Orpheus, Odysseus, die Argonauten... - wurden mehrfach von der Literatur aufgegriffen. Im Seminar werden wir uns auf ihre Spuren durch unterschiedliche Epochen der französischen Literatur begeben.
Referat; für 3LP + zusätzlich Seminararbeit ca. 10-12 Seiten.
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