PULS
Foto: Matthias Friel
Die bedrückenden aktuellen Ereignisse in der Ukraine zeigen einmal mehr die Notwendigkeit der Beschäftigung mit historischen Dimensionen von Krieg. In der Lehrveranstaltung wird auf der Basis von Quellen aus dem 17. Jahrhundert diskutiert, wie Menschen europaweit ihre Erfahrungen von kriegsbedingter Gewalt und Grausamkeit wahrnahmen, deuteten und in schriftlicher Form verarbeiteten. Wie prägen die traumatisierenden Erlebnisse des Krieges ihre Selbstwahrnehmung als Einzelperson und als Teil einer größeren Gruppe? Welche Rolle spielten bei der Verarbeitung solcher Kriegserfahrungen kulturbedingte Deutungsmuster und Stereotype, etwa religiöse Vorprägungen? Aus dem 17. Jahrhundert sind eine Fülle von Selbstzeugnissen, wie z. B. Tagebücher, Memoiren, Familienchroniken, Briefe usw. überliefert. Während des Seminars werden Texte von Zivilisten und einfachen Soldaten, also „kleinen Leuten“, die die Schrecken des Krieges unmittelbar erlebt hatten, behandelt. Eine besondere Aufmerksamkeit wird auch den Kriegserfahrungen der besonders gefährdeten Personen, wie Frauen, Kindern, Kriegsgefangenen oder Angehörigen der ethnischen und religiösen Minderheiten gegeben.
Leistungsnachweis: Regelmäßige aktive Teilnahme an den Diskussionen; seminarbegleitende Lektüre von Forschungsliteratur und Quellen; Sitzungsleitung/Präsentation; Hausarbeit
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