PULS
Foto: Matthias Friel
Im Zentrum des Seminars steht die Hypothese, dass das Gutsein beziehungsweise das Gelingen menschlichen Lebens (oder personaler Existenz) von der Zeit abhängt. Ein Ziel des Seminars ist es, diese Hypothese inhaltlich auszubuchstabieren, da sie offenbar für sehr unterschiedliches stehen kann. Einmal kann sie nämlich für die Idee stehen, dass eine Person das ihr wesentliche Zeitlichsein (d.h. ihr Zukünftig-, Gegenwärtig- und Vergangensein) auf eine bestimmte Art und Weise vollziehen muss, um ein gutes Leben zu leben. Außerdem kann sie für den Gedanken stehen, dass sich eine Person zu ihrer Zeitlichkeit oder Zeit (d.h. ihrer Zukunft, Gegenwart und Vergangenheit) auf eine bestimmte Weise verhalten muss, um gut zu leben. Zuletzt kann sie dafür stehen, dass sich eine Person zu der Zeit per se in eine gewisse Beziehung setzen muss, um ihre Existenz gelingen zu lassen. Im Hintergrund steht bei alldem die Frage, wie wir ein gutes Leben allgemein zu verstehen haben – bzw. ob sich hierzu philosophisch überhaupt etwas (transkulturell) Allgemeines aussagen lässt. In der kritischen Auseinandersetzung mit diesen Thesen und Fragen werden wir Texte zeitgenössischer Philosoph*innen diskutieren, und zwar u.a. von Odo Marquard, Michael Theunissen, Peter Bieri, Ursula Wolf, Walter Mesch, Chesire Calhoun, Marya Schechtman, David Velleman, Holmer Steinfath sowie Eva Weber-Guskar.
Essay von 5 Seiten
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