PULS
Foto: Matthias Friel
Mit der Französischen Revolution setzte sich in weiten Teilen Europas die Idee durch, dass man Staat und Kirche trennen müsse. So endete vielerorts die Rivalität zwischen Nation und Religion zugunsten der Nationalstaaten. Religion und Glaube wurden zu einer privaten Angelegenheit, die keinen Einfluss mehr im öffentlichen Leben haben sollte. Und religiöse Zugehörigkeit sollte keinen Einfluss mehr auf die Staatszugehörigkeit haben.
In diesem Seminar werden wir diese Entwicklung anhand verschiedener Fallbeispiele untersuchen. War der französische Laizismus wirklich ein Erfolg? Warum suchten viele Nationen die Abgrenzung zur Kirche bzw. zu organisierten Religionsgemeinschaften? Und unter welchen Umständen wurde Religion instrumentalisiert? Warum waren es ausgerechnet totalitäre und faschistische Regierungen, die - oft gewaltsam - gegen Glaubensgemeinschaften vorgingen?
Ziel des Seminars ist es, die Studierenden für die komplizierte Beziehung zwischen Nationalstaaten und religiösen Institutionen und die Instrumentalisierung von Religion in totalitären Regimen zu sensibilisieren. Auch sollen Studierenden in die Lage versetzt werden, die Muster von politischer Instrumantalisierung bis in die Gegenwart zu erkennen. Der Fokus liegt dabei auf Europa und den USA des 20. Jahrhunderts.
Dieses Seminar wird in Teilen (Oktober - November) gemeinsam mit Studierenden der University of Oklahoma durchgeführt. Die Arbeitssprache in dieser Zeit ist Englisch. Im Zusammenspiel mit den Studierenden aus Oklahoma soll interkulturelle Kompetenz erprobt werden. Die Bewertung des Seminars erfolgt nach den Vorgaben der UP.
Seminarleistung unbenotet: Aufsatzexpertise (Inhaltsangabe, Recherche zu AutorIn, Vorbereitung von Thesen und Diskussionsfragen, etc.) zu einer Sitzung
Seminarleistung benotet: schriftliche Ausarbeitung der Aufsatzexpertise
ggf. Modulprüfung: schriftliche Hausarbeit sofern die jeweilige Studienordnung nicht explizit eine Prüfungsform festlegt
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