PULS
Foto: Matthias Friel
Das lange 20. Jahrhundert gilt als „Jahrhundert der Massenmedien”. Lange vor den sozialen Netzwerken des digitalen Zeitalters haben Zeitung und Radio, Film und Fernsehen den Modus moderner Politik und gesellschaftlicher Kommunikation nachhaltig verwandelt; dabei zeichnen sich die entstehenden „Mediengesellschaften” sowohl durch einen starken Trend zur Medialisierung des Politischen wie auch durch eine wachsende Politisierung der Medien aus. Das Seminar will – ausgehend von dieser Beobachtung – das spannungsreiche Verhältnis zwischen Medien und politischer Kultur in der deutschen Geschichte, unter Einbezug vergleichender europäischer und transatlantischer Perspektiven, untersuchen. Es wird dazu den Bogen spannen von den „Pressekriegen” zu Beginn des 20. Jahrhunderts, über die Auseinandersetzungen um Zensur und Propaganda in der Weimarer Republik und im NS, die deutsch-deutschen Ätherkriege in der Ära des Kalten Krieges und die Medienskandale der Bundesrepublik bis hin zu den gegenwärtigen Kontroversen um einen neuen „Strukturwandel der Öffentlichkeit” (Jürgen Habermas) im Zeichen radikal zugespitzter Deutungskonkurrenzen um „alternative Fakten” und „gefühlte Wahrheiten”. Am Beispiel zentraler Akteure und Ereignisse, Diskurse und Praktiken wird sich der Kurs so den wechselvollen Beziehungsgeschichten von Medien und Politik vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Beginn des 21. Jahrhunderts widmen.
Leistungsanforderungen gemäß Modulkatalog.Prüfungsleistung: Essay (15-20.000 Zeichen, Abgabe: 31.03.2024).
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