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Foto: Matthias Friel

Wie sich das Alte Reich neu erfand – die Reichsreform an der Epochenwende vom Mittelalter zur Neuzeit - Einzelansicht

Veranstaltungsart Oberseminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2023/24
Einrichtung Historisches Institut   Sprache deutsch
Belegungsfrist 02.10.2023 - 10.11.2023

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Oberseminar Mo 09:00 bis 17:00 Einzeltermin am 18.03.2024 1.12.0.14 Prof. Dr. Asche ,
Prof. Dr. Neitmann
 
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Oberseminar Di 09:00 bis 17:00 Einzeltermin am 19.03.2024 1.12.0.14 Prof. Dr. Asche ,
Prof. Dr. Neitmann
 
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Oberseminar Mi 09:00 bis 17:00 Einzeltermin am 20.03.2024 1.12.0.14 Prof. Dr. Asche ,
Prof. Dr. Neitmann
 
Kommentar

Im 15. Jahrhundert wurde das Deutsche Reich von politischen Herausforderungen erschüttert, denen es nicht mehr gewachsen zu sein schien: In seinem Innern verhinderten beständige Fehden die Wahrung des Landfriedens, der eine funktionierende anerkannte Gerichtsbarkeit vorausgesetzt hätte, nach außen hin versagten die Reichsheere kläglich in den Kämpfen gegen ketzerische Hussiten und große Mächte wie Franzosen und Türken. Die im gesamten 15. Jahrhundert von Staatstheoretikern ebenso wie von politischen Praktikern geführte Debatte um die „Reichsreform“ führte nach langen Auseinandersetzungen zwischen Kaiser und Reichsfürsten um ihre beiderseitige Machtverteilung auf dem Wormser Reichstag von 1495 zu Beschlüssen zum Ewigen Landfrieden, zum Reichskammergericht und zur Heeres- und Kriegsfinanzierung, die die neuzeitliche politische Ordnung des Reiches entscheidend prägen sollten. Im Seminar wird an Hand ausgewählter Quellen die gegensätzlichen Vorstellungen der beteiligten Parteien zur Überwindung der Krise, ihr Ringen um einen tragfähigen Kompromiss und die bis weit ins 16. Jahrhundert reichenden Probleme zur wirksamen Umsetzung der gefundenen Lösungen erörtert. Dabei ist zu verdeutlichen, wie der „Dualismus von Kaiser und Reich [= Reichsfürsten]“, die Grundlage der neuzeitlichen Reichsverfassung, in einer Mischung aus langfristigen Planungen und situationsbezogenen Entscheidungen zustande kam und mit seinen ersten Bewährungsproben ausgestaltet wurde: Das Reich verwandelte sich dabei so sehr, dass es sich am Ende gewissermaßen ‚neu erfunden‘ hatte.   

Literatur

Arno Buschmann (Hg.), Kaiser und Reich.  Verfassungsgeschichte  des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation vom Beginn des 12. Jahrhunderts bis zum Jahre 1806 in Dokumenten, Teil I, 2. Aufl., Baden-Baden 1994; Lorenz Weinrich, Quellen zur Reichsreform im Spätmittelalter, Darmstadt 2001; Heinz Angermeier, Die Reichsreform 1410–1555, München 1984; Peter Moraw, Über König und Reich, Sigmaringen 1995; Wolfgang Reinhard, Reichsreform und Reformation 1495–1555, Stuttgart 2001; Karl Friedrich Krieger, König, Reich und Reichsreform im Spätmittelalter, 2. Aufl., München 2005; Georg Schmidt, Geschichte des Alten Reiches. Staat und Nation in der Frühen Neuzeit 1495-1806, München 1999; Axel Gotthard, Das Alte Reich 1495-1806, 5. Aufl., Darmstadt 2013. Weitere Literatur wird im Seminar genannt.

 

 

Leistungsnachweis

Teilnahme an den Seminardiskussionen; seminarbegleitende Lektüre von Forschungsliteratur und Quellen; Sitzungsleitung mit Präsentation; Hausarbeit (dazu Anfertigung von kleineren Übungen für das integrierte Tutorium).


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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2023/24 , Aktuelles Semester: SoSe 2024