PULS
Foto: Matthias Friel
Das italienische Theater des 20. Jahrhunderts ist geprägt von zahlreichen Versuchen, die jeweils dominante zeitgenössische Dramenpoetik und Theaterpraxis zu reformieren: Gegen das naturalistische Illusionstheater stellt Luigi Pirandello in seiner Konzeption des Theaters im Theater sowohl die gängige Theaterpraxis als auch die Erwartungshaltung des Theaterpublikums in Frage; Eduardo De Filippo brachte mit seinen Stücken den neapolitanischen Dialekt auf die Bühnen in ganz Italien, wobei es ihm gelang, regionale Kultur und Sprache mit universalen, existentiellen Fragestellungen zu verknüpfen; eine Verbindungslinie von De Filippo führt zu Dario Fo, der ebenfalls Anleihen aus dem volkstümlichen Theater bezieht, verschiedene Genres und Theatertradition wiederbelebt, neu kombiniert und sich bewusst der Konkurrenz zu den neuen Massenmedien der Nachkriegszeit – Kino und Fernsehen – stellt. Diese drei Etappen des italienischen Theaters im 20. Jahrhundert bilden den thematischen Schwerpunkt des Seminars. Die Primärtexte liegen auch in deutscher Übersetzung vor.
Siehe entsprechende Studienordnungen.
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