PULS
Foto: Matthias Friel
Der raschen und erfolgreichen Rezeption der Reformation in zahlreichen europäischen Ländern, der Attraktivität der neuen Lehren Martin Luthers, Ulrich Zwinglis, Johannes Calvins und anderer Reformatoren hatte die katholische Kirche – außer in den iberischen und italienischen Staaten – bis zum Trienter Konzil nur wenig entgegenzusetzen. Dennoch zeigt gerade der fokussierte Blick auf den Verlauf und das Ergebnis des Ringens der katholischen mit den protestantischen Kräften und Mächten in den frühen reformatorischen Jahrzehnten bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts die generelle Offenheit und Vielgestaltigkeit der Entwicklungen im Zusammenspiel von politischem Handeln und religiöser Parteinahme. Landesspezifische Eigenarten und Sonderwege beim Verlauf der Reformation, mithin ihre Erfolge und Mißerfolge im Einzelfall, aber auch die Chancen, welche sich der katholischen Kirche durch tiefgreifende Reformbemühungen boten, spielten sich vor dem Hintergrund der Entstehung des europäischen Staatensystems ab, welches vom habsburgisch-französischen Antagonismus, insbesondere den Kriegen zwischen Kaiser Karl V. und König Franz I. von Frankreich, aber auch dem Ringen der christlichen Mächte des Abendlandes mit dem Osmanischen Reich geprägt war.
Bei der Vorlesung handelt es sich um den sechsten Teil eines mehrsemestrigen Zyklus zur europäischen Geschichte der Frühen Neuzeit. Der Besuch der Vorlesungen in den vorherigen und in den kommenden Semestern ist somit nicht notwendig, da alle Vorlesungen inhaltlich in sich geschlossen konzipiert sind.
vorlesungsbegleitende Lektüre von Forschungsliteratur und Quellen; Erwerb der Leistungspunkte entweder durch Klausur oder mündliche Prüfung
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