PULS
Foto: Matthias Friel
Begriffe der Geschwisterlichkeit haben moderne Gesellschaften in vielen Bereichen geprägt: Bruderstaaten, Schwesternschaften, Blutsbrüder oder Brüderlichkeit usw. tauchen in verschiedensten Kontexten auf. Was genau damit jeweils gemeint sein mag, welche Vorstellung von Geschwisterlichkeit dem kulturgeschichtlich zugrunde liegt und welche Relevanz und Ursprünge Geschwisterlichkeit in der jüdischen Tradition hat, wird Gegenstand dieses Seminars sein. Denn der Geschwisterbegriff ist gleichermaßen Ausdruck der Zuwendung wie auch der Abgrenzung gegenüber nicht Eingeschlossenen. Darüber hinaus hat die Geschwisterlichkeit im Judentum eine facettenreiche Begriffs- und Bedeutungsgeschichte, anhand derer sich einiges über das soziale Zusammenleben von Menschen von der Antike bis in die Gegenwart reflektieren lässt.
Ausgehend von antiken Ursprüngen ergründen wir Innerhalb dieses Seminars Bedeutungen und Anwendungen des Geschwisterbegriffs und betrachten anhand ausgewählter Quellentexte, wie die Geschwisterlichkeit im Verlauf der jüdischen Traditionsgeschichte thematisiert, verwendet und gedeutet wurde. Dabei geht es nicht zuletzt auch darum, einen Einblick in die Zusammenhänge biblischer und postbiblischer Texte zu gewinnen und ihre hermeneutischen Entwicklungen nachzuvollziehen. Zudem üben wir die analytische Textarbeit an verschiedenen Quellenformen und setzen uns mit begleitender Sekundärliteratur aus unterschiedlichen Fachbereichen auseinander.
Studierende, die sich nicht über PULS anmelden können, müssen sich für das Seminar vorab per E-Mail (vorpahl@uni-potsdam.de) registrieren.
Die erforderliche Prüfungsnebenleistung zum Bestehen des Kurses besteht grundsätzlich in einer schriftlichen Arbeit im Umfang von 10.000 (+/- 3.000) Zeichen. Dabei handelt es sich um eine textanalytische oder theoretische Auseinandersetzung mit einem Aspekt von Geschiwsterlichkeit oder einem konkreten Quellentext jüdischer Tradition. Das genaue Thema ist vorab mit der Lehrperson abzusprechen und die schriftliche Seminarleistung in der Regel bis zum Ende des Semesters einzureichen.Alternativ ist auch eine Präsentation (Vortrag, Video, Podcast etc.) in Verbindung mit einer kürzeren schriftlichen Zusammenfassung bzw. Auswertung als Seminarleistung möglich. Diese Option ist jedoch abhängig von den zeitlichen Kapazitäten der Seminarsitzungen und sollte daher frühzeitig mit der Lehrperson abgesprochen werden.
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