PULS
Foto: Matthias Friel
Sessions: weekly sessions - Face-to-face sessions
Das Seminar beschäftigt sich mit Modellen zur Entstehung und Verbreitung von Stereotypen und Vorurteilen, mit einem Fokus auf sozial-kognitive Methoden, die Denken in und über Gruppen erforschen.
Literatur zur Vorbereitung:
Hechler, S., & Kessler, T. (2020). Warum “Wir” besser sind als „Die“ - Wie das Selbst die Bewertung sozialer Gruppen bestimmt. The Inquisitive Mind. Online abrufbar unter: https://de.in-mind.org/article/warum-wir-besser-sind-als-die-wie-bestimmt-die-zugehoerigkeit-zu-sozialen-gruppen-die
Goedderz, A. & Hahn, A. (2020). Haben wir alle versteckte Vorurteile? Implizite Einstellungen und ihre Bedeutung in der Gesellschaft. The Inquisitive Mind. Online abrufbar unter: https://de.in-mind.org/article/haben-wir-alle-versteckte-vorurteile-implizite-einstellungen-und-ihre-bedeutung-in-der
Degner, J. (2020). Stereotype und Vorurteile im frühen Kindesalter. The Inquisitive Mind. Online abrufbar unter: https://de.in-mind.org/article/stereotype-und-vorurteile-im-fruehen-kindesalter
Spears R., Tausch N. (2014) Vorurteile und Intergruppenbeziehungen. In: Jonas K., Stroebe W., Hewstone M. (eds) Sozialpsychologie. Springer-Lehrbuch. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-41091-8_14
Seminarinhalt:Die traditionelle Forschung zur Entstehung von gruppenbezogenen Einstellungen betrachtet häufig das Lernen über Gruppen von einer Außenperspektive: Personen erhalten Information über Gruppen und ihre Mitglieder und bilden sich auf dieser Basis einen Eindruck der Gruppen. Das kann zu systematischen Verzerrungen und Bildung von Stereotypen führen. Auf der anderen Seite haben Personen eine soziale Identität, das heißt, sie sehen sich manchen Gruppen zugehörig und anderen nicht. Die Zugehörigkeit kann den sogenannten Eigengruppenbias prägen, das heißt der Eindruck der eigenen Gruppe ist häufig positiver als der der anderen Gruppe – auch bei gleicher Information. Diese gruppenbezogenen Einstellungen können sich auch in impliziten Testverfahren zeigen, die Assoziationen zwischen Gruppen und Eigenschaften oder Bewertungen messen. Neuere Erkennisse zeigen jedoch, dass diese Assoziationen auf individueller Ebene wenig diagnostisch sind. Dafür können sie geteilte Wahrnehmungen von Gruppen zeigen.
In dem Seminar beschäftigen wir uns mit den sozialpsychologischen Theorien zu Entstehung und Verbreitung von Stereotypen und Vorurteilen, dem Beitrag des Selbst und der Abbildung im Denken über Gruppen (Assoziationen). Es werden unterschiedliche kognitive Verfahren zur Messung von Stereotypen und Vorurteilen vorgestellt und kritisch diskutiert. Fokus des Seminars ist ein Verständnis für Methoden der sozialen Kognitionspsychologie zu entwickeln und ableiten zu können welche Aussagen durch ihre Ergebnisse (nicht) getroffen werden können. In drei Blöcken lernen wir Forschungsmethoden aus den Bereichen Stereotypformierung, Eigengruppenbias, und implizite Vorurteile kennen. Im einem anschließenden Mini-Projekt entwickeln Studierende in Kleingruppen Experimente, um eigene Fragestellungen zu beantworten.
Ziele:Reflexion von Forschungsbefunden und -methoden: Wie wird das Denken über und in Gruppen erforscht und weshalb ist das wichtig zu wissen? Vertiefung von Wissen zu zentralen Theorien und Modellen der sozialen Kognition in Intergruppenbeziehungen (Stereotypformierung, Einfluss des Selbst auf Eindrucksbildung, Implizite Vorurteile). Anwendung der Methoden in eigenem Forschungsprojekt
Master Psychologie
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