PULS
Foto: Matthias Friel
ACHTUNG: DIESES SEMINAR FINDET IMMER DIENSTAGS 14-16 UHR im HAUS 6, R 1.01 STATT
Das Orchester im gesellschaftlichen Kontext (20. bis 21. Jahrhundert)
Die deutsche Orchesterlandschaft besteht aus ca. 250 professionellen Klangkörpern unterschiedlichster Größe, die großenteils staatlich finanziert werden. Diese Institutionen befinden sich gerade in einem Spannungsfeld zwischen Innovation und Tradition. Angesichts des alternden Stammpublikums klassischer Musik und weiteren gesellschaftlichen Veränderungen muss die zukünftige Relevanz von Orchestern hinterfragt werden. Was ist die gesellschaftliche Rolle von Orchestern heutzutage? Haben sie eine Verantwortung, sich für ein breiteres Publikum und Repertoire zu öffnen und sich mit aktuellen Themen auseinanderzusetzen?
In diesem Seminar untersuchen wir anhand von Texten, Praxisbeispielen und aktuellen Forschungsbeiträgen den gesellschaftlichen Kontext rund um Orchester. Wir werden den Diskurs zu einer Reihe von Themen diskutieren und analysieren, mit denen Orchester aktuell konfrontiert sind, u.a. Fragen zur Diversität von Personal und Programm, die Entwicklung von neuen Konzertformaten zur Erreichung neuer Publikumsgruppen und Nachhaltigkeitsthemen. Dabei wird die klassische Musik als soziales Phänomen betrachtet und die Möglichkeiten der musiksoziologischen Perspektive für die Untersuchung von Zusammenhängen im Orchesterbereich diskutiert. Grundlagen zur historischen Entwicklung von Orchestern als Institutionen und zu heutigen Förderstrukturen werden auch vermittelt.
Die Kursteilnehmer*innen werden darüber hinaus die Möglichkeit haben, Einblicke in die Orchesterpraxis durch eine Kooperation mit der Kammerakademie Potsdam zu gewinnen. Es sind im Rahmen des Seminars zwei gemeinsame Konzertbesuche geplant – am 09.12.23 (Kammerakademie Potsdam im Nikolaisaal) und am 01.02.24 (Sinfonietta Potsdam, Orchester der UP im Nikolaisaal), mehr hierzu in der ersten Sitzung.Der genaue Seminarplan wird in der ersten Sitzung des Seminars bekanntgegeben.
Die Seminarsprache ist deutsch. Eine Bereitschaft, sich auch mit englischsprachiger Forschungsliteratur auseinanderzusetzen, wird jedoch vorausgesetzt.
Bei Fragen können Sie mich gerne im Vorfeld per Mail kontaktieren: Dr. Gina Emerson – gina.emerson@uni-potsdam.de
Achtung: Alle interessierten Studierenden (auch aus den Kulturwissenschaften) müssen sich für diesen Kurs über PULS anmelden. Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt.
Literatur (Auswahl):
Bull, A. (2019). Class, control, and classical music. New York, NY: Oxford University Press.
Dromey, C./Haferkorn, J. (2018). The classical music industry. New York, NY: Routledge.
Ramnarine, T. (2011). The Orchestration of Civil Society: Community and Conscience in Symphony Orchestras. Ethnomusicology Forum, 20(3), 327-351.
Rempe, M. (2019). Die deutsche Orchesterlandschaft. Kulturförderung, Interessenorganisation und Arbeitsbedingungen seit 1900. Berlin: VAN Verlag/FREO.
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