PULS
Foto: Matthias Friel
»Vom Liebesthema bis zum T-Rex: Analytische Perspektiven auf Sound und Musik im Film«
Der Film ist ein audiovisuelles Medium. Die Tonebene ist für ihn wesentlich und unverzichtbar: Sie eröffnet virtuelle Klangwelten, entgrenzt den Bildraum, vermittelt Emotionen, verfolgt narrative Funktionen, fungiert als kultureller Code, transportiert Wahrnehmungen der Charaktere und kann generell in zahlreichen unterschiedlichen Beziehungen zum Bild und Filmgeschehen stehen. Kurzum: Wenn wir davon sprechen, einen Film zu »schauen«, hören wir ihn auch. Der Ton ist für den Aufbau des audiovisuellen Zeichensystems genauso wichtig wie das Bild (ein Umstand, der nicht nur auf den Tonfilm beschränkt ist). Da Filmmusik somit nicht autonom, sondern in Wechselwirkung zu allen filmischen Ebenen funktioniert, bedarf es neuer Theorien und Methoden: Wiewohl bisherige musikanalytische Methoden freilich ihre Gültigkeit nicht verlieren, muss sich dennoch jede analytische Auseinandersetzung mit der Musik im Film den Eigenheiten dieses multimedialen Zeichensystems bewusst sein. Deswegen werden wir uns mit den Theorien und Begriffen von u.a. Barbara Flückiger, Claudia Gorbman, Rick Altman, Michel Chion und Nicholas Cook befassen. In eigenen Analysen sollen sie dann angewendet, diskutiert und auf ihre Aktualität hin geprüft werden. Durch die Mischung aus Lektüre- und Analyse-Seminar werden Themenfelder wie »Klassisches vs. Postklassisches Hollywoodkino«, »Narratologie«, »Film und Musikdramaturgie«, »Multimedialität und Metapherntheorie«, »Semiotik«, »Digitalität«, »Musical-Film«, »Performance-Analyse«, »Sound Design«, »Präexistente Musik«, »Wagner und die Filmmusik« und »Filmmusik vs. Videospielmusik« behandelt. So sollen Einblicke in möglichst unterschiedliche Wirkungs- und Funktionsweisen erfolgen, um den zahlreichen Facetten der Filmmusik gerecht zu werden.
Die Bereitschaft, sich auch mit englischsprachiger Forschungsliteratur auseinanderzusetzen, wird vorausgesetzt.
Achtung: Alle interessierten Studierenden (auch aus den Kulturwissenschaften) müssen sich für diesen Kurs über PULS anmelden. Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt.
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