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Foto: Matthias Friel
Das Seminar verbindet die gemeinsame Analyse von Gedichten mit lyriktheoretischer Forschung. Ein Schwerpunkt liegt auf dem – bislang kaum beachteten – Aspekt der ästhetischen Schrift- und Textgestalt von Gedichten. Ein Gedicht in einem Buch oder auf dem Bildschirm zu lesen bedeutet zunächst, es visuell wahrzunehmen: Wir sehen die Anordnung von Wörtern und Versen, die Umrissgestalt des Textes, gleichmäßige oder flatternde Textränder, Buchstabenformen in Groß- und Kleinschrift, Satzzeichen und viele Textmerkmale. Das Gesehene am Gedicht wirkt auf uns und beeinflusst unsere Lust und Neugier auf den Text und dessen kognitive und emotionale Verarbeitung während der Lektüre.
Ziel des Seminares ist, flankiert durch Forschungsarbeiten aus verschiedenen Wissensgebieten (Literaturwissenschaft, Sprach- und Medienwissenschaft, Kunst- und Buchgeschichte) die bislang wenig beachtete ästhetische Dimension des Textes für die Interpretation von Gedichten fruchtbar zu machen. Dies geschieht in Verbindung mit klassischen Interpretationsaspekten wie dem Entstehungskontext, der Metrik, Lexik, Bildlichkeit u.a. Untersucht werden weniger bekannte Gedichte des 19. bis 21. Jahrhunderts.
Das Seminar arbeitet in enger Kooperation mit dem sprachwissenschaftlichen Seminar „Grammatik und Lyrik” von Nanna Fuhrhop. Vorgesehen ist, dass beide Seminare sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit den gleichen Gedichten beschäftigen und sich über ihre Ergebnisse regelmäßig austauschen.
Voraussetzung für die Teilnahme am Seminar ist das Interesse an Lyrik und die Bereitschaft, sich auch mit theoretischen Texten auseinanderzusetzen. Je nach Studiengang bzw. Modul besteht die Seminarleistung aus einem oder mehreren der folgenden Elemente: a) einführendes Kurzreferat; b) Exzerpt zu einem Theorietext (1 Seite); c) Moderation einer Plenumssitzung (zu zweit, ca. 45 min).
- Burdorf, Dieter: Einführung in die Gedichtanalyse. Stuttgart 1995.
- Lamping, Dieter (Hg.): Handbuch Lyrik. Theorie, Analyse, Geschichte. 2., erweiterte Auflage. Stuttgart, Weimar 2017.
- Müller, Lisa: Schriftpoesie. Eigenbedeutung lyrischer Schriftlichkeit am Beispiel Thomas Klings. Paderborn 2021.
- Schenk, Klaus: Medienpoesie. Modeme Lyrik zwischen Stimme und Schrift. Stuttgart, Weimar 2000.
- Spitzmüller, Jürgen: Typographie, in: Dürscheid, Christa: Einführung in die Schriftlinguistik. 5., aktualisierte und korrigierte Auflage. Göttingen 2016, S. 209-241.
+alte Studienordnungen
-2 LP (unbenotet): Kurzreferat und Moderation (MA LA 2013)
-3 LP (unbenotet): Referat und Moderation (MA LA 2013 - nur: Sek. II: VM – LW II / MA GER 2016)
-3 LP/Modulprüfung: Hausarbeit (K) oder Prüfungsgespräch (P) (MA GER 2016 / MA LA 2013 – VM: Sek. I und Sek. II) / Hausarbeit (K) oder Projektarbeit (K) oder Referat (K) (MA LA 2013 – Sek. II: VM – LW II)
+neue Studienordnungen (2020/21)
2 LP (unbenotet): Kurzreferat und Moderation (MA LA 2020)
3 LP (unbenotet): Referat und Moderation (MA LA 2020 –Sek. II)
4 LP: Kurzreferat, Moderation sowie Modularbeit (10 Seiten) oder Prüfungsgespräch (LV) (MA LA 2020)
5 LP (unbenotet): Referat, Moderation und zwei Exzerpte (MA GER 2020)
3 LP/Modulprüfung: Hausarbeit (K) (MA LA 2020 – Sek. II)
5 LP/Modulprüfung: Hausarbeit (K) (MA GER 2020)
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