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Foto: Matthias Friel
Hermann Cohens „Religion der Vernunft aus den Quellen des Judentums“ (1919/1929) war das wahrscheinlich wirkungsmächtigste Buch der jüdischen Religionsphilosophie im 20. Jahrhundert. Zu seinen Lesern gehörten Martin Buber, Gershom Scholem, Leo Strauss, Ernst Bloch, Abraham Heschel oder Emmanuel Levinas. Franz Rosenzweig, der noch bei Cohen studierte, hat von diesem Buch gesagt, dass man es noch lesen werde, wenn Deutsch längst eine untergegangene Sprache sein wird, die nur noch von Gelehrten verstanden wird. Alle großen Themen der jüdischen Religionsphilosophie und der rabbinischen Tradition wie Einzigkeit Gottes, Schöpfung, Offenbarung, Nächstenliebe, Sünde, Messianismus, Versöhnung oder Gebet werden in dieser kritischen, neukantianischen Religionsphilosophie noch einmal systematisch erörtert. Ein jüdischer Klassiker, der in jeder Generation neu gelernt werden muß.
Hartwig Wiedebach: Hermann Jecheskel Cohen, in: Metzler Lexikon Jüdischer Philosophen, hg. v. A. Kilcher u. O. Fraisse, Stuttgart 2003, S. 262-266; Dieter Adelmann: „Reinige dein Denken”. Über den jüdischen Hintergrund der Philosophie von Hermann Cohen, hg. v. Görge K. Hasselhoff, Würzburg 2010; Ulrich Sieg: Aufstieg und Niedergang des Marburger Neukantianismus. Die Geschichte einer philosophischen Schulgemeinschaft, Würzburg 1994; Helmut Holzhey: Cohen und Natorp, Bd. 1, Basel 1986; mit einer chronolog. Bibliographie Cohens S. 355-380; Pierre Bouretz: Témoins du futur. Philosophie et messianisme, Paris 2003, S. 9-116; Stéphane Mosès, Hartwig Wiedebach (Hg.): Hermann Cohen’s Philosophy of Religion, Hildesheim 1997; Helmut Holzhey, Gabriel Motzkin, Hartwig Wiedebach (Hg.): „Religion der Vernunft aus den Quellen des Judentums”. Tradition und Ursprungsdenken in Hermann Cohens Spätwerk, Hildesheim 2000.
Anlegen eines Arbeitsjournals, in dem jedes einzelne der im Seminar gelesenen Kapitel des Buchs in eigenen Worten zusammengefaßt wird; Abgabe des Arbeitsjournals bis 31.3.2024.
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