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Foto: Matthias Friel
Homers Ilias ist nach den Maßstäben modernen Erzählens relativ handlungsarm: sie erzählt lediglich von der mḗnis des Achilleus. Nach seinem Streit mit Agamemnon im 1. Gesang folgt eine lange Phase, in der die Griechen ohne ihren Haupthelden kämpfen müssen; eine Bittgesandtschaft im 9. Gesang scheitert. Erst als im 16. Gesang Achilleus’ Freund Patroklos durch Hektor getötet wird, greift der Pelide wieder ein: im 22. Gesang kommt es zum Showdown zwischen ihm und Hektor. Es folgen die Leichenspiele für Patroklos und Hektors Auslösung durch seinen Vater Priamos. Zahlreiche Zwischenpassagen wurden von der analytischen Forschung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts als Interpolationen athetiert.
Gegenstand des Kurses soll es sein, einen Überblick über das gesamte Epos zu erhalten; auch die Passagen, die für die Haupthandlung scheinbar wenig relevant sind, sollen mit ihren innertextlichen Bezügen erschlossen werden. Ziel ist die Aufdeckung narrativer Strategien im frühgriechischen Epos und deren für den modernen Leser fremdartig anmutenden Funktionsweise. Die Veranstaltung steht auch Teilnehmenden ohne Griechischkenntnisse offen.
Teilnahmevoraussetzung:
Modul: MB-LWG: Abschluss des Moduls BM-EG
Modul: AM-LWG: Empfehlung: Abschluss des Moduls BM-LWG
Modul: BM-LG Empfohlen werden Sprachkenntnisse nach § 8
Homers Ilias: Gesamtkommentar (2000 ff.). Auf der Grundlage der Ausgabe von Ameis-Hentze-Cauer (1868–1913) hrsg. von Anton Bierl und Joachim Latacz. München/Leipzig (bisher erschienen: Prolegomena und Kommentarbände zu den Gesängen 1, 2, 3, 4, 6, 7, 14, 16, 18, 19, 24)
John Miles Foley (Hrsg., 2008), A Companion to Ancient Epic, Hoboken, NJ.
Modul: BM-LWG: Modulprüfung möglich: Schriftliche Hausarbeit (15 Seiten)
Modul: AM-LWG: Modulprüfung möglich: Schriftliche Hausarbeit (20 Seiten)
Modul: BM-LG: Modulprüfung möglich: Klausur (180 min)
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