PULS
Foto: Matthias Friel
Die Lyrikerin Wislawa Szymborska mochte die Stille, scheute Öffentlichkeit und liebte es, als humorvolle Gastgeberin im kleinen Kreis zu agieren. Ihr lyrisches Werk mit ca. 300 Gedichten ist überschaubar und dennoch erhielt sie 1996 den Nobelpreis für Literatur. Bei der Verleihung in Stockholm hielt sie die bis dahin kürzeste Rede anlässlich einer Nobelpreisverleihung für Literatur und verriet, dass Inspiration „aus einem fortwährenden ,Ich weiß nicht‘” entstehe. Ihre Gedichte, die sie in mehr als fünf Jahrzehnten niederschrieb, lassen sich nicht mit einem poetischen Konzept fassen, was immer wieder Neugierde und Interesse an ihrer Lyrik weckt.
Anlässlich des 100. Geburtstages Wislawa Szymborskas im vergangenen Jahr sind mehrere biografische Arbeiten erschienen sowie eine Gesamtausgabe ihrer Gedichte – Material, mit dem wir uns im Seminar unter verschiedenen Fragestellungen beschäftigen werden. Weniger bekannt, doch nicht weniger spannend sind Szymborskas kreative Ausflüge in die „kleinen Formen”: Limerick (auch Haiku) und die „wyklejanki” (vor allem als Postkarten), die wir ebenfalls im Seminar thematisieren werden.
Dieses Seminar kann – sofern die Modulzuordnung das in beiden Lehrveranstaltungen zulässt – auch parallel zu dem Projektseminar „Übersetzung im deutsch-polnischen Kulturdialog - Wislawa Szymborska” belegt werden, das eine andere thematische Ausrichtung hat. Das ist aber nur eine Option und beide Lehrveranstaltungen können auch jeweils unabhängig voneinander belegt werden.
2 Thesenpapiere + 1 Referat
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