PULS
Foto: Matthias Friel
Ich leide, also bin ich!
Nicht das Denken ist es, was uns an unsere Existenz erinnert, sondern das Leiden, der Schmerz. Schmerzen sind ambivalente Begleiter unseres Lebens: Einerseits sind sie notwendige Warnsignale unseres Körpers, ein evolutionsbiologisch ausgeklügeltes Mediensystem, das mit uns über verschiedene, physiologische Kanäle kommuniziert, andererseits können sie im Laufe eines Lebens so unerträglich werden, dass nichts mehr ertragbar erscheint und sich der Mensch aus der sozialen Welt vollständig zurückzieht. In der Selbstisolation bleibt oft nur: der Schmerz und ich.
Diese Vorlesung will in die tiefsten Tiefen des körperlichen und seelischen Schmerzes eindringen und seine verschiedenen kulturelle, sozialen, künstlerischen und wissenschaftlichen Metamorphosen interdisziplinär zur Darstellung bringen.
Wir werden durch die Medizingeschichte und Philosophie bis in die Biologie des Schmerzes vordringen, werden danach die Ästhetik des Schreis, der Tränen und des leidenden Körpers in der Kunstgeschichte analysieren, wir werden den Schmerz in den verschiedenen Literaturen der Welt kennenlernen von Europa bis nach Lateinamerika – and beyond! Wir werden uns Filme und Serien anschauen, die Visualisierung von Schmerz in den Sozialen Medien und vieles mehr! Darüber hinaus werden genderspezifische, kulturhistorische Unterschiede in der Schmerzwahrnehmung und -darstellung diskutiert und reflektiert!
Die erste Sitzung findet am 25. April statt!
Informationen zu den LPs werden in der ersten Sitzung bekannt gegeben und finden sich zu Beginn der Vorlesung auch auf Moodle.
3 LP – Kreative Bearbeitung mit eigener wissenschaftlichen Thesenstellung in Form von 1) Podcast (max. 30 Min, gerne auch zu zweit), 2) Konzeption eines eigenen Instagram-Channels (Bildung/Wissenschaftskommunikation), 3) Beitrag in einer selbstkonzipierten (fiktiven) Kolume
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