PULS
Foto: Matthias Friel
Alejo Carpentier (1904-1980) gehört fraglos zu den wichtigsten literarischen Stimmen Lateinamerikas im 20. Jahrhundert. Auch wenn sein Name in der internationalen Wahrnehmung im Vergleich mit Stars wie Gabriel García Márquez oder Mario Vargas Llosa manchmal in den Hintergrund tritt, gilt er Kennern des literarischen Feldes als souveräner Stilist und wichtiger Vordenker. Wer im vergangene Jahrhundert über Lateinamerika las oder schrieb, wird kaum am Begriff des neuen Barocken oder an der Unterscheidung des Realen und des Wunderbaren vorbeigekommen sein. Beide Gedanken verdanken Carpentier entscheidende Impulse.Noch kurz vor seinem Tod veröffentlicht der zwischen Kuba, Venezuela und Frankreich pendelnde Autor seine Version der „Entdeckungsgeschichte“. Der Roman El arpa y la sombra schlägt einen Bogen vom frühen 16. ins späte 19. Jahrhundert. Es ist ein Kolumbusroman, ein Kirchenroman und eine Geschichte über die sogenannte Neue Welt als Projektionsfläche europäischer Ambitionen. Das Seminar konzentriert sich auf die Lektüre dieses Spätwerks und auf seine historischen Quellen.
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