PULS
Foto: Matthias Friel
Achtung: Die erste Sitzung findet - sofern es genügend Anmeldungen gibt - am 15.4. statt.
Ausgangsthese ist, dass Änderungen von Organisationen immer der Interaktion bedürfen: Interagiert wird in Sitzungen, beim Mittagessen, in der Projektarbeit, bei der Bearbeitung der Frage, wer weitergebildet wird, wer aufsteigen darf usw. Es wird gestritten, gekämpft, man hintergeht sich gegenseitig, man klatscht und tratscht übereinander usw.
Diese Situationen, Interaktionen, Begegnungen, die in der Organisationsforschung bisher zu wenig in den Blick genommen werden, sollen in der Lehrforschung untersucht werden.
Ihre Aufgabe wird es daher sein, eigene kleine Untersuchungen - Interviews, Beobachtungen, Konversationsanalyse, Videoanalyse oder ähnliches - durchzuführen und zu analysieren.
wird in Moodle zur Verfügung gestellt.
Die Organisationstheorie stellt größtenteils die Formen und Funktionen von Organisationsstrukturen in den Fokus ihrer Betrachtung. Die Organisation lässt sich aber auch als Rahmen für das Handeln der Akteure verstehen, das sich in zu großen Teilen interaktional realisiert. Entscheidungen werden in Interaktionen vorbereitet, getroffen und verkündet. Informale Absprachen werden meistens lieber mündlich vermittelt. In Veränderungsprozessen setzen Unternehmen auf die kommunikative Einbindung der Betroffenen. Aber auch Klatsch hat eine besondere Funktion für Organisationen und
Organisatorisch gerahmte Interaktionen weisen daher einige Besonderheiten auf: Auf der einen Seite unterliegen sie organisationalen Beschränkungen (die Konversationsanalyse spricht vom institutional talk) und sind daher anders strukturiert als z.B. gesellige Interaktionen. Auf der anderen Seite verfügen sie über eine spezifische Eigenlogik, die sie für Organisationen letztlich unkontrollierbar macht. Diesem Spannungsverhältnis will die Lehrforschung auf den Grund gehen.
Dazu werden im ersten Block Grundlagen der Interaktionstheorie erarbeitet und auf Organisationen bezogen. Im zweiten Block sollen bestimmte Interaktionsformen in den Mittepunkt gestellt werden (z.B. Entscheidungen, Klatsch oder Führung). Im dritten Block des Semesters soll überlegt werden, wie Interaktionen in Organisationen sich beforschen lassen.
Im zweiten Lehrforschungssemester starten wir die empirische Forschung an Ihren eigenen Forschungsvorhaben und begleiten Sie dabei.
Seminaranforderungen für dieses Semester:
Modulprüfung nach dem 2. Semester Lehrforschung:
Inhalte im SoSe 2024:
1) Einführung, wo die Dozentinnen, Fragestellungen und Studien zum Forschungsthema vorstellen.
2) Grundlagen der Organisation (Niklas Luhmann)
3) Grundlagen der Interaktion (Erving Goffman)
4) spezifische Interaktionssituationen in Organisationen (Konflikte, Führung, Klatsch und Trasch ...)
5) erste Übersicht möglicher Methoden - Grundlagen qualitativer Methoden
6) Entwicklung einer Forschungsidee
Inhalte im WS 2024/2025:
- Vorstellung und Einübung einzelner Erhebungs- und Auswertungsmethoden (je nach Bedarf)
- Diskussion von Forschungsexposés, Interviewleitfäden, von Beobachtungsprotokollen, Interviewtranskripten,
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