PULS
Foto: Matthias Friel
In den Einführungsveranstaltungen lernen Studierende der Germanistischen Mediävistik, dass die mittelalterliche Gesellschaft sich selbst über die Differenzierung in drei Stände beschrieben habe: Den ‚Nährstand’ (die Bauern), den ‚Wehrstand’ (adlige Herren, Ritter) und den ‚Lehrstand’ (die Gebildeten, Kleriker). Doch was ist mit denen, die weder dem einen, noch dem anderen Stand angehören? Im Zuge der Entstehung von Städten entwickelt sich eine neue gesellschaftliche Existenzform, die nach und nach auch Eingang in die Literatur findet: Der (Stadt)bürger, der als Kaufmann, Handwerker oder auch Bürgermeister seinen Lebensunterhalt verdient.
Im Rahmen des Seminars wollen wir uns die ersten Auftritte dieser neuen Figur in der mittelalterlichen Erzählliteratur ansehen und untersuchen, wie der Bürger dort (meist in Abgrenzung oder Entsprechung zum Adligen) beschrieben und konnotiert wird. Neben einigen Ausschnitten lesen wir dazu den guten Gerhart von Rudolf von Ems.
Alle Texte bis auf den 'guten Gerhart' von Rudolf von Ems werden über Moodle zur Verfügung gestellt. Bitte besorgen Sie sich den guten Gerhart in der aktuellen zweisprachigen Ausgabe als Reclam-Heft.
Tafelbild (2 LP) und Reflexion im Umfang von 2-3 Seiten (bei 3 LP)
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