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Foto: Matthias Friel
Kommentar Gruppe 1 Herr Granzow-Emden:
Grammatik ohne Fachterminologie?
Der Grammatikunterricht ist seit jeher einer eigenartigen Sprachmagie verfallen. Wer einen Fachterminus sagen kann, scheint ihn damit auch zu beherrschen. Auch in meinen Seminaren erlebe ich in Beiträgen immer wieder, dass diese Abrichtung durch die Schule zu einem oftmals unsinnigen Gebrauch von Fachtermini führt. Es ist kaum möglich, damit angemessen umzugehen: Sie haben zurecht die Erwartung, in den Seminaren auch im Austausch mit anderen Studierenden etwas zu lernen, das wissenschaftlich sinnvoll erscheint. Gleichzeitig ist es für alle frustrierend, wenn ich immer wieder interveniere und auf terminologisch Unzulängliches hinweise. Deshalb möchte ich in den ersten Veranstaltungen bei einer alltagssprachlichen Beschreibung dessen bleiben, was in Sprachlichem sichtbar oder durch Analogiebildung erschließbar ist (alltagssprachlich wären z.B. Wort, Einheit, Abstand, unterschiedlich/gleich, zusammengehörig, umstellen, weglassen, hinzufügen) und Fachtermini konsequent vermeiden (wie Adverb, Deklination, Präposition, Hilfsverb, Objekt usw.). Dieser Verzicht kann wiederum zeigen, wie praktisch und hilfreich eine im Begriffenen fundierte Terminologie zur Sprachbeschreibung sein kann.
Wir werden uns in der letzten Viertelstunde jeder Seminarveranstaltung die Zeit nehmen, die neu hinzugekommenen Aspekte zur Grammatik schriftlich zu reflektieren. Dadurch entsteht eine Art Lerntagebuch, das Ihren Lernfortschritt dokumentiert und das Sie abschließend als PDF-Datei erhalten.
Das abschließende Testat bezieht sich auf die für den Grammatikunterricht notwendigen Wissensbestände und auf die im Seminar erworbenen grammatischen Verfahren.
Kommentar Gruppe 2 Herr Granzow-Emden:
Sinnvolle Aufgaben für den Grammatikunterricht
Allgemein bezeichnet das Wort Aufgabe „etwas, das jemandem zu tun aufgegeben ist”. Eine speziellere Bedeutung hat es in der Schule als ein „dem Denken aufgegebenes Problem”. Die Auswahl dessen, was hier aufgegeben wird, trifft die Didaktik in ihrem Kern: An den Aufgaben zeigen sich ganz praktisch die Unterschiede, wie ein Wissensbereich theoretisch gedacht wird. Im Seminar wollen wir uns anhand praktischer Aufgaben für die Schule der faszinierenden Welt unserer Sprache zuwenden. Dabei geht es nicht um grammatische Regeln oder das Bewerten von Schülerinnen und Schülern, sondern um das Entdecken der Muster, die in der Sprache lebendig sind.
Kommentar Gruppe 3 Herr Müller:
Schreibkompetenz entwickeln
Schreiben ist nicht einfach Sprechen in einem anderen Medium; es ist eine Kulturtechnik, die im Laufe ihrer Entwicklung eigene Regularitäten und Anforderungen aufgebaut hat und deren Erwerb eines der kognitiv prägendsten Ereignisse der schulischen Persönlichkeitsentwicklung ist. Im sprachdidaktischen Kontext sind schriftsprachliche Kompetenzen deshalb von besonderer Bedeutung und eine Grundlage des schulischen Wissenserwerbs schlechthin.
Im Seminar wird der Auf- und Ausbau von Schreibfertigkeiten sprachwissenschaftlich, kognitionspsychologisch und sprachdidaktisch dargestellt und auf Konsequenzen für die Unterrichtsplanung hin untersucht. Gleichzeitig führt das Seminar am Beispiel schriftsprachlicher Kompetenzen systematisch in die Planung von Unterrichtsreihen und -stunden ein. Ziel ist die exemplarische Modellierung einer Unterrichtssequenz sowie einer konkreten Einzelstunde im Rahmen des Seminarthemas.
Literatur Gruppe 1 Herr Granzow-Emden:
Für die Teilnahme benötigen Sie folgendes Buch: Granzow-Emden, Matthias (3. Auflage 2019): Deutsche Grammatik verstehen und unterrichten, Tübingen: Narr
Wichtiger Bezugspunkt ist die neue Liste zur grammatischen Terminologie:
Leibniz-Institut für deutsche Sprache/KMK (2019): Laut, Buchstabe, Wort und Satz. Verzeichnis grundlegender grammatischer Fachausdrücke, von der Kultusministerkonferenz zustimmend zur Kenntnis genommen am 7. November 2019
https://grammis.ids-mannheim.de/pdf/sgt/Verzeichnis_grammatischer_Fachausdruecke_180220.pdf
Weitere Literatur für das Seminar finden Sie in der Didaktikwerkstatt Deutsch (Haus 5, Raum 0.07 DWD-Seite im Netz: http://www.uni-potsdam.de/dwd).Eine ausführliche Literaturliste bekommen Sie im Seminar zur Verfügung gestellt.
Literatur Gruppe 2 Herr Granzow-Emden:
Für die Teilnahme benötigen Sie folgendes Buch:Granzow-Emden, Matthias (3. Auflage 2019): Deutsche Grammatik verstehen und unterrichten, Tübingen: Narr
Literatur Gruppe 3 Herr Müller:
Dürscheid, Christa (2012): Einführung in die Schriftlinguistik.4., überarb. und aktualisierte Aufl. - Göttingen [u.a.] : Vandenhoeck & Ruprecht.
Feilke, Helmut, Pohl, Thorsten (Hg.) (2014): Schriftlicher Sprachgebrauch – Texte verfassen. Baltmannsweiler: Schneider.
Gruppe 1 und Gruppe 2 Herr Granzow-Emden:
Prüfungsversion 2014 (BM-SD):
3 LP (unbenotet): Testat (45min)
Prüfungsversion 2020 (BM-SD):
3 LP (unbenotet):Testat (45min)
Gruppe 3 Herr Müller:
3 LP (unbenotet): Testat (Mitarbeit in einer Expertengruppe, fünf Arbeitspräsentationen, mind. 12 von 15 Erarbeitungspunkte)
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