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Foto: Matthias Friel
Die massenhafte Inhaftierung und Verurteilung von vermeintlichen und tatsächlichen Gegnern sowie politisch unliebsamen Personen ist in den vierzig Jahren der SED-Diktatur ein häufig angewendetes Mittel der Politikdurchsetzung und Herrschaftssicherung. Sie ist Spiegel des konstanten Mangels an Legitimation der SED durch die Bevölkerung, die zu keinem Zeitpunkt die Mehrheit der Bevölkerung hinter sich vereint und deshalb auf diese Art der Kontrolle, Unterdrückung und Abschreckung angewiesen ist. Maßgeblicher Akteur ist das Ministerium für Staatssicherheit.
Der Kurs bietet einen chronologischen und systematischen Überblick über die Konjunkturen und zentralen Straftatbestände der politischen Verfolgung in der DDR. Anhand von verschiedenen Quellen (Zeitungsartikel, Gesetzestexte, Vernehmungsprotokolle, Autobiografien, Bildquellen, Oral History Quellen, etc.) werden Gründe und Bedingungen der politischen Haft in der DDR charakterisiert und in ihrem historischen Kontext kritisch erschlossen und analysiert.
Jens Gieseke: Die Stasi 1945-1990, München 2011. (Zuvor unter dem Titel: Der Mielke-Konzern. Die Geschichte der Stasi 1945–1990, 1. und 2. Auflage Stuttgart, München 2001, Erweiterte und aktualisierte Neuauflage, München 2006.)
Falco Werkentin: Politische Strafjustiz in der Ära Ulbricht. Vom bekennenden Terror zur verdeckten Repression (2. überarb. Aufl.), Berlin 1997.
Johannes Raschka: Justizpolitik im SED-Staat. Anpassung und Wandel des Strafrechts während der Amtszeit Honeckers, Köln 2000.
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