PULS
Foto: Matthias Friel
Plakat! Linolschnitt.
Politische Plakate, sozialkritische Plakate, Werbeplakate, Propagandaplakate, Künstler*innenplakate: Was wollte man seit der Erfindung des Buchdrucks und der Möglichkeit der Vervielfältigung von Bildern durch Drucktechniken in der Öffentlichkeit verbreiten? Was lohnte sich, an Hauswände und später die Litfaßsäule zu kleben (niederländisch: plakken) und anzuschlagen? Warum nutzen wir heute weiterhin das Plakat als Medium, obwohl es eine Vielzahl von anderen Verbreitungsmöglichkeiten gibt? Nach wie vor ist Plakatieren eine Eroberung des öffentlichen Raumes bzw. macht diesen zu einer Zone der Auseinandersetzung um kommunikative Dominanz. Wer wird adressiert und gibt es Möglichkeiten der Reziprozität? Oder andere Formen der Resonanz?
Wie hängen Bild und Text zusammen? Wie steht es um (An-)Schlagworte und (An-)Schlagbilder im Verhältnis von Reduktion und Komplexität, Verständlichmachung und Unverfügbarkeit, Einzelstück, Vervielfältigung und Autor*innenschaft?
Im Kurs widmen wir uns diesen Fragen, aber vor allem der Entwicklung eigener Plakate mit dem Medium Linolschnitt. Individuell oder kollektiv wollen wir dieses Medium vertieft kennenlernen und mit Weißlinienschnitt, Eliminationsdruck, Mehrfachplattendruck und Print Jam eigene Plakate entwickeln und auf dem Campus an Litfaßsäulen oder eigens entworfenen Plakatständern plakatieren. Und vor allem: rausfinden und entwickeln, was sich auf diesen Plakaten überhaupt zeigen soll und warum.
Der Schwerpunkt liegt dabei auf Entwerfen, Schneiden, Drucken – zudem Einzel-/Kleingruppengespräche. Vorkenntnisse nicht nötig.
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