PULS
Foto: Matthias Friel
Traditionell erzählen Comics über nebeneinander angeordnete Panel – also gerahmte Bild-Text-Kombinationen, die Bezüge untereinander herstellen. Was ist aber mit den Räumenzwischen jenen Panels, den sogenannten Gutters (zu Deutsch: Rinnsteine)?In den meisten Comiceinführungen werden diese Gutters rezeptionsästhetisch als Leerstellengefasst, die es im Lesevorgang zu füllen gilt, um eine kohärente Geschichte zu erzeugen. ImSeminar wollen wir versuchen, Comics von den oft vernachlässigten Zwischenräumen her zuerschließen und werden dabei sehen, dass diese zum einen ästhetisch ziemlich interessant sindund sich häufig gegen die ihnen zugewiesene Rolle als Co-Produzenten von Kohärenz undKausalität zur Wehr setzen. Zum anderen werden wir uns gemeinsam erschließen, was jeneZwischenräume für die Lektüre von Comics bedeuten und was eigentlich genau den Rinnsteinentlangfließt (und in welche Richtung).Während des Semesters wollen wir verschiedene Comics und Comicformen (Comic, BD,Manga..) gemeinsam lesen und diskutieren (Comicerfahrung ist nicht nötig). Vorschlägevonseiten der Teilnehmer*innen sind, wie immer, sehr willkommen.
Referat à 15 Minuten
© Copyright HISHochschul-Informations-System eG