PULS
Foto: Matthias Friel
Die Problematik des Zusammenlebens in Frieden und Differenz ist die wohl größte Herausforderung, der sich die Menschheit im 21. Jahrhundert stellen muß. Setzt man sich mit diesen Herausforderungen und ihren künstlerischen Inszenierungen auseinander, kommt man nichht umhin, sich auch mit den aktuellen Debatten um Exklusion und Inklusion auseinandersetzen. Exklusion meint in einer auf Kommunikation basierten Gesellschaft, daß jemand nicht mehr anhand der Unterscheidung von Information und Mitteilung beobachtet wird, und daß er nicht mehr als eine Adresse für Kommunikationen in Frage kommt. Was aber versteht man unter Inklusion? Inwiefern greift der Begriff angesichts der brisanten Debatten um Integration zu kurz? Inwiefern ist er eine Alternative? Welchen Rolle kann die Literatur in diesen hochpolitischen Debatten spielen? Ein möglicher Beitrag der Literatur zu diesen Fragen kann in deren Darstellung von Inseln und weltweiten Archipelen liegen. Wie werden diese metaphorisch inszeniert? Inwiefern fungieren Inseln als prädestinierte Orte für Inklusion und Exklusion? Inwiefern stehen Archipele für eine relationales Denken? Anhand unterschiedlicher Textsorten sollen verschiedene Inselbilder in den Blick genommen werden, wobei der karibischen Textproduktion und den Schriften E. Glissants eine besondere Rolle zukommen wird.
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