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Foto: Matthias Friel

Gott ist Code. Funktionale Theologie - Einzelansicht

Veranstaltungsart Hauptseminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2007
Einrichtung Institut für Philosophie  
Belegungsfrist 02.04.2007 - 07.05.2007

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Praktikum Mi 15:15 bis 16:45 wöchentlich 18.04.2007 bis 18.07.2007  1.11.2.22 Prof. Dr. Hafner  
Kommentar Beim Methodenstreit der Sozialwissenschaft hat sich der Großteil der Theologen auf die Seite der kritischen Theorie Habermas’ geschlagen, um das Subjekt vor den Systemen zu retten, was dazu führt, dass nicht-subjektive Größen (Tradition, Dogmatik, Kirche, Amt) nur als äußerlich begrenzend betrachtet werden können. Wir werden die Grenzen dieser Sicht kurz ausloten und dies zum Ausgangpunkt eines funktionalen Ansatzes machen, der neben dem „substantialen Ansatz“ die zweite große Theoriefamilie bildet.
Der Funktionalismus hat seine Wurzeln in der Studie E. Durkheims über den australischen Totemismus (1912). Er entdeckte hinter den rituellen Praktiken einen übergeordneten Effekt: die Vergesellschaftung von Individuen. Diese noch groben Beobachtungen hat Niklas Luhmann († 1998) zu einer umfassenden funktionalen Theorie ausgebaut. Sie rekonstruiert über die sozialen Entstehungs- und Erhaltungsbedingungen von Religion auch deren dogmatische Bestände. So wird z.B. der systemische Sinn des Gottesgedankens selbst formuliert: „Gott“ dient als „Kontingenzformel“. Im Gegensatz zu den meisten Religionstheorien wird das Christentum nicht auf menschliche Bedürfnisstruktur zurückgeführt und darin aufgelöst, sondern als soziale, nicht-individuelle Form (Code) der Bewältigung von Komplexität herausgestellt. Luhmanns Theorie wird anhand von Auszügen aus seinen religionssoziologischen Hauptwerken „Funktion der Religion (1974)“ und „Die Religion der Gesellschaft (2000)“ studiert.
Literatur Daiber, K.-F. (Hg.), Religion in den Gegenwartsströmungen der deutschen Soziologie, München 1983; Durkheim, E., Die elementaren Formen des religiösen Lebens, Frankfurt 1981; Krause, D., Luhmann-Lexikon, Stuttgart (2. Aufl.) 1999; Luhmann, N., Funktion der Religion, Frankfurt 1977; ders., Die Religion der Gesellschaft, Frankfurt 2000

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2007 , Aktuelles Semester: SoSe 2024