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Foto: Matthias Friel
Der Befund einer zunehmenden Verrechtlichung von Politik ist allgegenwärtig. Bei näherem Hinsehen stellen sich aus politikwissenschaftlicher Sicht aber mindestens drei Fragen. Erstens: Anhand welcher Indikatoren lässt sich eine solche Verrechtlichung (also Justizialisierung) nachweisen? Zweitens: nimmt diese Justizialisierung wirklich im Zeitverlauf zu? Drittens: Selbst wenn dies der Fall ist, wie lässt sich internationale Varianz erklären?
In diesem Seminar sollen interdisziplinäre Perspektiven auf das Phänomen der Verrechtlichung von Politik gebündelt werden, um den eingangs formulierten Fragen nachgehen zu können. Ausgehend vom (vermeintlich stark justizialisierten) deutschen Fall sollen dabei auch durch vergleichende Analysen eindeutigere Befunde gewonnen werden. Im Mittelpunkt des Interesses stehen dabei sowohl nationale politischen Institutionen (keineswegs nur Verfassungsgerichte) als auch spezifische Politikfelder.
Becker, Michael & Ruth Zimmerling (Hrsg.) (2006): Politik und Recht (PVS Sonderheft Nr. 36), Wiesbaden: VS Verlag für Sozialwissenschaften.
Caldeira, Gregory A., R. Daniel Kelemen & Keith E. Whittington (Hrsg.) (2008): The Oxford Handbook of Law and Politics, Oxford: Oxford University Press.
Jestaedt, Matthias, Oliver Lepsius, Christoph Möllers & Christoph Schönberger (2011): Das entgrenzte Gericht. Eine kritische Bilanz nach sechzig Jahren Bundesverfassungsgericht, Frankfurt a.M.: Suhrkamp.
Vanberg, Georg (2005): The Politics of Constitutional Review in Germany, Cambridge & New York: Cambridge University Press.
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