PULS
Foto: Matthias Friel
Das Label „graphic novel" dient vielfach als Verkaufsargument für den so genannten „erwachsenen" Comic, der den mit dem Medium zunächst assoziierten Heldengeschichten und Lausbubenklamauk anspruchsvolle und abgeschlossene „literarische" Erzählungen gegenüberstellt. „Graphic novels" und „romans graphiques" beschäftigen sich dabei mit einer Vielzahl von Themen, die sich lapidar als „harte Kost" bezeichnen ließen: Missbrauch, Krankheit, Tod und Traumata, Sucht und unerfüllte Sehnsucht. Die oftmals autobiografisch motivierten Erzählungen sind mehr als therapeutische Erinnerungsarbeit und individuelle Nabelschau: Sie sind auch Portrait der Gesellschaft, beleuchten die politischen Verhältnisse und kommentieren sie. Aus Introspektion erfolgt Reflexion.
In diesem Seminar werden wir der Frage nachgehen, inwiefern grafische Romane in Frankreich das Politische innerhalb des Privaten offenlegen und welche Gestaltungsmöglichkeiten in Wort und Bild das Medium bietet um politischen Fragen und Forderungen Ausdruck zu verleihen.
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