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Foto: Matthias Friel

Sexualitätsdiskurse in mittelalterlichen Mären - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 250811
SWS 2 Semester WiSe 2013/14
Einrichtung Institut für Germanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 01.10.2013 - 10.11.2013

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Mo 14:00 bis 16:00 wöchentlich 14.10.2013 bis 03.02.2014  1.09.2.15 Dr. Klinger   50
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Mittelalterliche Mären - kurze, oft schwankhafte Erzählungen, die sich an ein höfisches und ein neues städtisches Publikum richten - fokussieren erstmals konzentriert das Thema der "Sexualität’. Im Dialog mit adligen Literaturformen, aber auch in Abgrenzung von überlieferten Normendiskursen und Deutungsmustern, bildet sich dabei eine neue Sprache für sexuelle Beziehungen, Handlungen und Empfindungen aus. Daher begegnet in dieser Textgruppe eine irritierende Vielfalt von Begehrensstrukturen, erotischen Möglichkeiten und Transgressionen, die bilderreich und heterogen Macht- und Geschlechterverhältnisse ausloten, in Frage stellen und neu bestimmen. Neben den Inszenierungen von Ehebruch, sexueller Neugier und Naivität oder den komischen Brechungen höfischer Minne stehen so überraschende Phänomene wie poetische Beschreibungen des weiblichen Orgasmus oder sprechende Genitalien, die sich vom Körper ablösen und ein Eigenleben führen können. Die Experimentierfreude der Mären zeigt, dass ihnen ein einheitlicher Standard oder ein universell gültiges Wissen von "Sexualität’ noch ganz fern liegt. Verständlich werden diese historisch fremden Deutungsmuster im Dialog mit adligen, theologischen und medizinischen Wissensordnungen, die je unterschiedliche Akzente setzen. Statt also die modernen Konstruktionen der "sexuellen Identität’ (mit der kategorialen Unterscheidung von "Hetero-’ und "Homosexualität’) vorauszusetzen, sollen im Seminar die vielfältigen Konstellationen von Körper, Geschlecht und Begehren als eigenständige literarische Entwürfe untersucht werden.
Literatur Eine Sammlung ausgewählter Texte wird zu Beginn des Semesters in Form eines Readers bereitgestellt und ist dann als Kopiervorlage im Sekretariat (H. 5, Zi. 0.09) erhältlich.
Leistungsnachweis 2 LP (unbenotet): regelmäßige Teilnahme, Beteiligung an einem Gruppenreferat

3 LP (LV): regelmäßige Teilnahme, Beteiligung an einem Gruppenreferat und kurze schriftliche Ausarbeitung

4 LP (LV): regelmäßige Teilnahme, Beteiligung an einem Gruppenreferat und Hausarbeit oder Prüfungsgespräch

3 LP (P): Klausur oder 3 LP (P): Prüfungsgespräch oder 3 LP (K): Hausarbeit

2 LP (K): Hausarbeit (Variante B) oder 2 LP (P): Prüfungsgespräch (Variante A)

Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2013/14 , Aktuelles Semester: SoSe 2024