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Foto: Matthias Friel

Opfer, Täter, Augenzeugen: deutsche und polnische Erinnerungsliteratur im Vergleich - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 1032
SWS 2 Semester WiSe 2013/14
Einrichtung Institut für Germanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 01.10.2013 - 20.11.2013

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Di 16:00 bis 18:00 wöchentlich 15.10.2013 bis 04.02.2014  1.09.2.12 Prof. Dr. Marszalek ,
Dr. Schneider
  40
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Ausgehend von ersten Veröffentlichungen unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges soll im Seminar der Entwicklung der Erinnerungsliteratur in Polen sowie Ost- und Westdeutschland nachgegangen werden.

In den alliierten Besatzungszonen erschienen bereits 1945 erste Erlebnisberichte von Überlebenden der Konzentrations- und Vernichtungslager, die u.a. von der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes publiziert wurden. Unmittelbar nach dem Kriegsende wurden auch in Polen literarische Zeugnisse sowohl der jüdischen Überlebenden als auch der nicht-jüdischen Augenzeugen des Shoah publiziert. In den darauf folgenden Jahrzehnten folgten weitere, oftmals biographisch motivierte Veröffentlichungen, die aus unterschiedlicher Perspektive (Opfer, Augenzeugen) Verfolgung, Krieg und Lagererfahrung beschrieben. Die Veröffentlichungs- und Rezeptionsstrategien von Zeugnissen wurden von Anfang an durch gesellschaftliche und erinnerungspolitische Parameter bestimmt, die über die Legitimität eines Textes entschieden. Insbesondere die in der Literaturwissenschaft diskutierten Begriffe wie "Faktizität", "Zeugenschaft" und "Subjektivität" bilden Kriterien, an denen die Rechtmäßigkeit eines Textes von Akteuren der Literaturbetriebe gemessen wurde und wird. Seit den 1980er Jahren lässt sich sowohl in der deutschen als auch polnischen Literatur eine starke Welle von Erinnerungstexten beobachten, die zur "postmemorialen" Literatur gerechnet werden können, für die ein deutlicher zeitlicher Abstand zum Erinnerten wie auch die politischen Veränderungen (insbesondere nach 1989) eine entscheidende Rolle spielen.

Ausgehend von der terminologischen Bestimmung und vergleichenden Betrachtung der Schreibpositionen der "Opfer, Täter und Augenzeugen (bystanders)" werden im Seminar anhand von Beispieltexten aus der deutschen und polnischen Literatur (in deutscher Übersetzung) die Darstellungsweisen und Deutungsmuster der Erinnerungsliteratur in unterschiedlichen Jahrzehnten - seit den 1940er Jahren bis zur Gegenwart - befragt.

Als Einstiegsliteratur wird u.a. empfohlen: Barbara Breysach: Schauplatz und Gedächtnisraum Polen. Die Vernichtung der Juden in der deutschen und polnischen Literatur. Göttingen 2005.
Literatur Weitere Literatur:

Sibylle Schmidt (Hg.): Politik der Zeugenschaft. Zur Kritik einer Wissenspraxis. Bielefeld: Transcript 20011.

Etienne Francois u.a. (Hg.): Geschichtspolitik in Europa seit 1989. Deutschland, Frankreich und Polen im internationalen Vergleich. Göttingen: Wallstein 2012.

Franciszek Grucza u.a. (Hg.): Post/Nationale Vorstellungen von "Heimat". Nationale Erinnerungskulturen im Zeitalter der Globalisierung. Deutsch-polnische Erinnerungsorte. Akten des XII. Internationalen Germanistenkongresses Warschau 2010. Frankfurt/M. u.a.: Lang 2012.
Leistungsnachweis M_IOS (3 LP)

MLKW_2 (2 oder 4 LP), MLKW_3 (4 LP)

MLK_AB (3 LP)

2 LP (unbenotet): regelmäßige Teilnahme + Studienleistung

3 LP (unbenotet): regelmäßige Teilnahme + Studienleistung

3 LP (LV): regelmäßige Teilnahme + Prüfungsleistung

2 LP (K): Hausarbeit oder 2 LP (P): andere Prüfungsleistung

4 LP (K): Hausarbeit oder 4 LP (P): andere Prüfungsleistung

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2013/14 , Aktuelles Semester: SoSe 2024