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Foto: Matthias Friel
In diesem Seminar werden wir uns mit der Frage beschäftigen, welche linguistischen Phänomene es gibt, die typisch sind für Situationen, die mit Essen oder Trinken zu tun haben. Durch Diskussion der Forschungsliteratur und eigene Projektarbeit werden wir solche Phänomene ausfindig machen und analysieren.
Dabei werden alle linguistischen Beschreibungsebenen berührt, wie kognitive Aspekte (z.B. Zähl- vs. Massenomen: zwei Limo, aber nicht zwei Kloss, die Suppe ist mit Fisch, aber nie mit Fischen), morphologische Besonderheiten in der Flexion (z.B. Kasusmarkierung in Speisekarten: Rührei mit Schinkenwürfel, unflektierte Attribute: Karpfen blau, Kaffee entkoffeiniert) und in der Wortbildung (z.B. Diminutive, Fremdwortbildung), Probleme der Syntax (wieso/seit wann stehen Kochrezepte im Infinitiv?) und der Lexik (z.B. Markennamen, Geschmacks- und Farbadjektive) sowie graphematische Merkmale (woher kommt die Variation Grießpudding, Grieß-Pudding, GrießPudding?) und anderes mehr.
Das Seminar beginnt am 16.04.2014.
Am 29.04.2014, 18.00-19.30 Uhr, Raum 1.09.2.12, findet eine Zusatzsitzung statt. Bitte merken Sie sich diesen Termin vor.
Gerhardt, Cornelia, Maximiliane Frobenius & Susanne Ley (Hg.) (2013): Culinary Linguistics. The Chef's Special. Amsterdam, Philadelphia: Benjamins.
Smith, Viktor, Daniel Barratt & Jordan Zlatev (2014): Unpacking noun-noun compounds: Interpreting novel and conventional food names in isolation and on food labels. Cognitive Linguistics 25. 99-147.
Wiese, Heike & Joan Maling (2005): Beers, kaffi, and Schnaps - Different grammatical options for 'restaurant talk' coercions in three Germanic languages. Journal of Germanic Linguistics 17. 1-38.
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