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Foto: Matthias Friel
Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".Gemeinsame Veranstaltung mit Ulrich Huemer, MA.
Ulrich Huemer, M.A.
Zentrum für Zeithistorische Forschung
Am Neuen Markt 1
144467 Potsdam
Email: mariokessler@yahoo.com
uli-huemer@gmx.net
Universität Potsdam, Historisches Institut
Sommersemester 2015
Vom Fin de siècle zum Roten Wien: Kultur und Gesellschaft in Wien 1890-1934
Hauptseminar 47234 S Freitag, 12–14 (c.t.) Raum 1.09.2.03
Kommentar: Der Wiener Kulturbetrieb der Jahrhundertwende ist als „Wiener Moderne“ in die Geschichte eingegangen. Die Lehrveranstaltung reicht zeitlich darüber hinaus bis zur Zerstörung der Demokratie in Österreich. Sie behandelt Wien nicht nur unter kulturellen, sondern auch unter politischen und sozialgeschichtlichen Aspekten, wobei auch wesentliche Akteure, die die Moderne (und Gegenmoderne) prägten (von Sigmund Freud und Stefan Zweig bis Hitler), einbezogen werden. Zum erfolgreichen Absolvieren der Lehrveranstaltung ist ein Kurzvortrag erwünscht sowie die Anfertigung einer Hausarbeit erforderlich.
Basisliteratur: Brigitte Hamann, Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators, München/Zürich 1998; Hans Hautmann/Rudolf Kropf, Die österreichische Arbeiterbewegung vom Vormärz bis 1945. Sozialökonomische Ursprünge ihrer Ideologie und Politik, Wien 1974; Gerhard Melinz/ Susan Zimmermann (Hg.), Wien–Prag–Budapest. Blütezeit der Habsburgermetropolen, Wien 1996; Anson Rabinbach, Vom Roten Wien zum Bürgerkrieg, Wien 1983, Carl E. Schorske, Wien. Geist und Gesellschaft im Fin de siècle, Frankfurt a. M. 1982, München/Zürich 1997; Hilde Spiel, Glanz und Untergang. Wien 1866-1938, München 1987, TB-Ausgabe 1994; Gotthard Wunberg/J. J. Braakenburg (Hg.), Die Wiener Moderne. Literatur, Kunst und Musik zwischen 1890 und 1910, Stuttgart 1981.
Empfohlene Überblicksdarstellungen: Franz Borkenau, Austria and After, London 1938; Francis L. Carsten, Revolution in Mitteleuropa, Köln 1973; Albert Fuchs, Geistige Strömungen in Österreich, Wien 1949 (Neuausgaben mit Vorworten von Georg Knepler bzw. Friedrich Heer, Wien 1978 und 1984); Hans Hautmann, Die verlorene Räterepublik. Am Beispiel der Kommunistischen Partei Deutschösterreichs, Wien 1971; Jürgen Nautz/Richard Vahrenkamp (Hg.), Die Wiener Jahrhundertwende, Wien 1993; Nicholas Parsons, Vienna. A Cultural History, Oxford/New York 2009; Peter G. J. Pulzer, Die Entstehung des politischen Antisemitismus in Deutschland und Österreich 1867-1914, Gütersloh 1966, Neuausgabe Göttingen 2004.
Empfohlene Biographien und Autobiographien: Julius Braunthal, Auf der Suche nach dem Millenium, Wien 1964; Elias Canetti, Die gerettete Zunge. Geschichte einer Jugend, Berlin/DDR 1983; ders., Die Fackel im Ohr. Lebensgeschichte 1921-1931, Berlin/DDR 1981 (die Canetti-Werke gibt es in verschiedenen Ausgaben); Peter Stephan Jungk, Franz Werfel. Eine Lebensgeschichte, Frankfurt a. M. 2001; Octave Mannoni, Sigmund Freud in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Reinbek 1974; Stefan Zweig, Die Welt von gestern. Erinnerungen eines Europäers, Berlin/Weimar 1981 (und andere Ausgaben).
Anforderungen: Regelmäßige, aktive Teilnahme, Anfertigung einer schriftlichen Hausarbeit (20-25 S.). Fakultativ: Impulsreferat (gerne zu einer Biographie) am Beginn der Sitzung (10-15 Minuten).
Ablaufplan:
Schwerpunkt: Die Kurze Herrschaft des Liberalismus und die Entwicklung Wiens zur Metropole (Weltausstellung, Börsenkrach, Ringstraße, Migration).
Literatur: Maren Seliger, Wien im Zeichen bürgerlicher Vorherrschaft. Zu einigen Grundzügen liberaler und christlichsozialer Stadtpolitik, in: Gerhard Melinz/ Susan Zimmermann (Hg.), Wien – Prag – Budapest. Blütezeit der Habsburgermetropolen, Wien 1996, S. 84-92.
Schwerpunkt: Neue Strömungen in Kunst und Kultur: Architektur (Otto Wagner), Malerei (Gustav Klimt), Musik (Gustav Mahler), Literatur: Arthur Schnitzler.
Literatur: Hilde Spiel, Glanz und Untergang, München 1994, Kap. 5, S. 63-80 (TB-Ausgabe).
Empfohlen: Arthur Schnitzler, Leutnant Gustl (100), verschiedene Ausgaben.
Wikisource: http://de.wikisource.org/wiki/Lieutenant_Gustl.
Ö 1934, Regie: Willi Forst, 90 Min.
Schwerpunkt: Georg von Schönerer, Karl Lueger, Theodor Herzl.
Literatur: Carl E. Schorske, Wien. Geist und Gesellschaft im Fin de siècle, Frankfurt a. M. 1982, Kap. III, S. 111-168.
Empfohlen: Brigitte Hamann, Hitlers Wien. Lehrjahre eines Diktators, München 1998, Kap. 10, S. 467-512.
Schwerpunkt: Psychoanalyse, Malerei, Architektur, Musik.
Literatur: Sigmund Freud, Abriss der Psychoanalyse, 1. Teil, Frankfurt a. M. 1981, S. 9-30 (zahlreiche weitere Ausgaben); Adolf Loos, Ornament und Verbrechen (1908), auf Wikisource: http://de.wikisource.org/wiki/Ornament_und_Verbrechen.
Hartmut Krones, 31. März 1913. Wiens größtes „Skandalkonzert“, in: Musikfreunde, April 2013, im Internet unter:
https://www.musikverein.at/monatszeitung/artikel_im_pdf.php?artikel_id=1590.
Empfohlen: Schorske, Kap. VII, S. 305-346.
Schwerpunkt: Der Austromarxismus.
Literatur: Hans Hautmann/Rudolf Kropf, Die österreichische Arbeiterbewegung vom Vormärz bis 1945. Sozialökonomische Ursprünge ihrer Ideologie und Politik, Wien 1974, S. 109-124; Michael John, „Straßenkrawalle und Exzesse“. Formen sozialen Protests der Unterschichten in Wien 1880 bis 1918, in: Gerhard Melinz/ Susan Zimmermann (Hg.), Wien – Prag – Budapest. Blütezeit der Habsburgermetropolen, Wien 1996, S. 230-244.
Empfohlen: John Zimmermann, Vom „Irrsinnigen“ zum „Märtyrer“ und „Helden“. Der Attentäter Friedrich Adler 1916-1918, in: Karl Härter, Beatrice de Graaf (Hg.), Vom Majestätsverbrechen zum Terrorismus. Politische Kriminalität, Recht, Justiz und Polizei zwischen Früher Neuzeit und 20. Jahrhundert, Frankfurt 2012, S. 219-240.
Internationalisten aus Österreich in Spanien und China in den 30er Jahren
Vortrag mit anschließender Diskussion.
Diese Veranstaltung findet im Großen Seminarraum des ZZF statt!
Ö 1961, mit Helmut Qualtinger, 55 Min.
Schwerpunkt: Ein Platz der Weltliteratur: Joseph Roth, Franz Werfel, Stefan Zweig.
Literatur: Gotthard Wunberg/J. J. Braakenburg (Hg.), Die Wiener Moderne. Literatur, Kunst und Musik zwischen 1890 und 1910, Stuttgart 1981 , S. 11-79.
Joseph Roth, Radetzkymarsch (1932), verschiedene Ausgaben.
Zweig, Die Welt von gestern (1942), verschiedene Ausgaben.
Empfohlen: Anton Kuh, Der unsterbliche Österreicher (1931), verschiedene Ausgaben, vollständig im Internet unter:
https://archive.org/details/DerUnsterblichesterreicher.
Paul Schick, Karl Kraus, Reinbek b. Hamburg 1965, S. 110-120; Canetti, Die Fackel die Ohr, Kap.: Der 15. Juli.
Literatur: Wird noch angegeben.
Schwerpunkt: Die Sozialdemokratie als politischer und kultureller Hegemon.
Literatur: Hautmann/Kropf, S. 125-163.
Richard Schuberth, Karl Kraus und der Sozialismus I,
im Internet unter: http://www.augustin.or.at/zeitung/dichter-innenteil/karl-kraus-und-der-sozialismus-i-die-sozialdemokraten.html.
Schwerpunkt: Von der Metropole zur Provinz: Die kreativen Intellektuellen verlassen
die Stadt.
Schwerpunkt: Von Christlichsozialen und Deutschnationalen zu Austrofaschisten und Nationalsozialisten.
Anson Rabinbach, Vom Roten Wien zum Bürgerkrieg, Wien 1983, S. 173-189.
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