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Foto: Matthias Friel

Von Lemberg nach Mekka – Vom Judentum zum Islam. Lebensweg und Selbstentwurf in Muhammad Asads Reisebeschreibungen - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer 23112
SWS 2 Semester SoSe 2016
Einrichtung Zessko - StudiumPlus   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 01.04.2016 - 10.05.2016

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Di 14:00 bis 16:00 wöchentlich 12.04.2016 bis 19.07.2016  1.19.4.22 Dr. phil. Kirjuchina   20
  Bemerkung: Am Neuen Palais
Kommentar

Das Motiv der Reise als eine Möglichkeit, einen völlig neuen Blick auf das Eigene zu gewinnen, persönliche Norm- und Wertvorstellungen zu hinterfragen sowie das eigene Selbst aus einer anderen Perspektive wahrzunehmen bzw. neu zu definieren, ist in Muhammad Asads autobiographisch geprägten Reisebeschreibungen zentral. Die Reiseerfahrung beinhaltet einen offenen Prozess zwischen dem Selbst des Reisenden und dem fremden Umfeld, schafft dabei die Voraussetzung für eine Neubestimmung von Selbstverhältnissen. Die Reise als Instrument der Selbstkonstruktion erscheint in Asads Texten als ein langfristiges Projekt, dessen nachhaltige Wirkung auch in der Reproduktion von Authentizität in Reiseerinnerungen an ihrer Intensität nichts einbüßt, sondern im Gegenteil eine performative Ausweitung erfährt und der Reisereflexion die Züge eines Abenteuerromans und einer orientalischen Saga verleiht. Der 1900 in einer Lemberger Rabbiner-Familie als Leopold Weiss geborene Verfasser – Nahost-Korrespondent der Frankfurter Zeitung, enger Vertrauter des Königs Ibn Saud, Gesandter Pakistans bei den Vereinten Nationen in New York, Koranübersetzer und -kommentator, führender Islamtheoretiker des 20. Jahrhunderts und Kulturvermittler zwischen Orient und Okzident – bereiste ab 1923 die Länder zwischen Ägypten und Afghanistan. Der Beginn der Reise wird in seinen Beschreibungen als Initiation deklariert, die sowohl die physische Reise von Wien aus durch die Arabische Wüste, zugleich auch den mentalen Weg vom Judentum zum Islam inspiriert. 1926 konvertierte er zum Islam und nahm den Namen Muhammad Asad an. Es ist das fremde Wissen, das in Asads Schriften als Weisheit aufgefasst wird und den Reisenden aus seinen bisherigen Selbstvorstellungen hinausführt, um sein eigenes Maß neu zu bestimmen. Anhand der Reisebeschreibungen von Asad „Unromantisches Abendland“ und „Der Weg nach Mekka“ sowie seiner Zeitungspublikationen soll im Seminar der Weg des Verfassers von der anfänglich ungetrübten Faszination von der arabischen Alltags- und Glaubenskultur bis zur vollständigen Assimilation in die islamische Kultur als ein Prozess der Selbstkonstruktion untersucht werden.

Die in der RIngvorlesung vermittelten Methoden- und Schlüsselkompetenzen schaffen eine Voraussetzung für den Erwerb des Zusatzzertifikats für „Interkulturelle Kompetenz in Studium und Beruf".

Leistungsnachweis Zahl der LPs: 3, benotet
Voraussetzung: regelmäßige und aktive Teilnahme, Referat und Essay

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2016 , Aktuelles Semester: SoSe 2024