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Foto: Matthias Friel

Leben als Ausdruck schöpferischer Kraft oder als geschichtliches Geschehen? Einführung in Philosophien des Lebens - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2016/17
Einrichtung Institut für Philosophie   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 04.10.2016 - 10.11.2016

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
Einzeltermine anzeigen
Seminar Mo 12:00 bis 14:00 wöchentlich 17.10.2016 bis 06.02.2017  1.11.2.22   19.12.2016: Akademische Weihnachtsferien
26.12.2016: 2. Weihnachtstag
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Bereits die Bezeichnung "Lebensphilosophie" lädt zu Missverständnissen ein: Gemeint ist hiermit nicht etwa eine philosophische Disziplin, die Fragen der alltäglichen Lebensführung thematisiert, sondern der von mehreren Philosophien des frühen 20. Jahrhunderts vorgenommene Versuch, einen Zugang zum Leben "aus der Fülle des Erlebens von Leben heraus" zu gewinnen. Dabei unterscheiden sich die verschiedenen Ansätze bereits in Bezug auf das "wie" der Annäherung an das Leben: Während beispielsweise Henri Bergson (1859-1941) das Leben im Zusammenhang mit erlebter Dauer, Evolution und schöpferischer Kraft begreift, nähern sich Wilhelm Dilthey (1833-1911) und seine späteren Schüler (etwa Georg Misch, O.F. Bollnow) dem Leben über den geschichtlichen Zeitgeist, der anhand seiner Ausdrucksformen in Geschichte, Weltanschauung, Dichtung usw. greifbar wird, sodass die Geisteswissenschaften einen hermeneutischen Zugang zum Leben eröffnen. Dabei stellen sich der Varietät von Ansätzen verschiedene Fragen: In welchen Phänomenen wird Leben greifbar? Wie kann ein methodischer Zugang zum Leben aussehen? Schließt Leben bereits Geist ein, oder bilden beide einen Gegensatz?
Literatur u.a.:
Henri Bergson (1907): LÉvolution créatrice - Die schöpferische Evolution, Hamburg 2013.
Wilhelm Dilthey (1894): Ideen über eine beschreibende und zergliedernde Psychologie, in: Gesammelte Schriften, Bd. V: Die geistige Welt. Einleitung in die Philosophie des Lebens, Stuttgart 1957 ff.
Wilhelm Dilthey (1926): Gesammelte Schriften, Bd. VII: Der Aufbau der geschichtlichen Welt in den Geisteswissenschaften, Stuttgart 1958 ff.
Georg Simmel: Lebensanschauung. Vier metaphysische Kapitel (1918), in: Georg Simmel Gesamtausgabe Bd. 16, Frankfurt a.M. 1999.
Misch, Georg (1924): Die Idee der Lebensphilosophie in der Theorie der Geisteswissenschaften, in: Vom Lebens- und Gedankenkreis Wilhelm Diltheys, Frankfurt a.M. 1947.
Misch, Georg (1930): Lebensphilosophie und Phänomenologie. Eine Auseinandersetzung der Diltheyschen Richtung mit Heidegger und Husserl, Leipzig und Berlin.
König, Josef (1926): Der Begriff der Intuition, Halle.
Bollnow, Otto Friedrich (1958): Die Lebensphilosophie, in: Schriften, Bd. IV, Würzburg 2009.
Scheler, Max: Versuche einer Philosophie des Lebens. Nietzsche - Dilthey - Bergson, in: Gesammelte Werke, Bd. 3, Bern 1955.
Scheler, Max: Die Stellung des Menschen im Kosmos (1928), in: Gesammelte Werke, Bd. 9, Bonn 1986.
Plessner, Helmuth: Die Stufen des Organischen und der Mensch (1928), Berlin 1975.
Voraussetzungen

Der Kurs setzt keine Vorkenntnisse voraus, die Lektüre der Texte im Laufe des Seminars ist jedoch obligatorisch.

Leistungsnachweis

Neben der regelmäßigen Lektüre der Seminartexte und der (dringend angeratenen) Teilnahme an den Seminarsitzungen sind folgende Leistungsnachweise zu erbringen:

Für 3 LP (Philosophie alte Studienordnung, SQ, StudiumPlus): Zwei schriftliche Ausarbeitungen (Essays) à ca. 2-3 Seiten, die zu bestimmten Terminen während der Vorlesungszeit abgegeben werden müssen (voraussichtlich einer vor Weihnachten, einer am Ende der Vorlesungszeit).

Für 4 LP (Philosophie neue Studienordnung): Zwei Schriftliche Ausarbeitungen (Essays) à ca. 3-5 Seiten, die zu bestimmten Terminen während der Vorlesungszeit abgegeben werden müssen (voraussichtlich einer vor Weihnachten, einer am Ende der Vorlesungszeit).


Strukturbaum
Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2016/17 , Aktuelles Semester: SoSe 2024