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Theorien herrschaftsfreier Gesellschaft - Einzelansicht
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Veranstaltungsart
Blockveranstaltung
Veranstaltungsnummer
SWS
2
Semester
WiSe 2016/17
Einrichtung
Institut für Philosophie
Sprache
deutsch
Weitere Links
Kommentar
Belegungsfrist
04.10.2016 - 27.01.2017
Belegung über PULS
Gruppe 1:
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Tag
Zeit
Rhythmus
Dauer
Raum
Lehrperson
Ausfall-/Ausweichtermine
Max. Teilnehmer/-innen
Blockveranstaltung
Mo
10:00 bis 16:00
Einzeltermin
am 20.02.2017
1.11.2.22
Prof. Dr. Heinz
Blockveranstaltung
Di
10:00 bis 16:00
Einzeltermin
am 21.02.2017
1.11.2.22
Prof. Dr. Heinz
Blockveranstaltung
Mi
10:00 bis 16:00
Einzeltermin
am 22.02.2017
1.11.2.22
Prof. Dr. Heinz
Blockveranstaltung
Do
10:00 bis 16:00
Einzeltermin
am 23.02.2017
1.11.2.22
Prof. Dr. Heinz
Blockveranstaltung
Fr
10:00 bis 16:00
Einzeltermin
am 24.02.2017
1.11.2.22
Prof. Dr. Heinz
Kommentar
Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".
Politische Theorien aus dem Spektrum des Sozialismus, Kommunismus und Anarchismus streben das Ziel einer klassenlosen Gesellschaft an, in der der Staat absterben soll oder für deren Entstehung bereits die Zerschlagung staatlicher Strukturen gefordert wird. In der derzeitigen politischen Philosophie wenig präsent ist dabei eine nicht-marxistische, radikale Tradition der Staatsverneinung, die dennoch für die moderne Philosophie Bedeutung hat. Das Blockseminar soll eine Einführung in für diese Tradition wichtige Texte und ihre geschichtlichen Kontexte geben. Dabei sollen die theoretischen und anthropologischen Grundannahmen analysiert werden, die die jeweiligen Traditionen in Anspruch nehmen: Wie wird die Verwiesenheit der Menschen auf ihre Mitwelt verstanden? Welche Rolle spielen anthropologische Grundannahmen der gegenseitigen Hilfe und freien Assoziation und wie plausibel sind diese Postulate? In welches Verhältnis wird der Bezug zu einer wertgeladenen Gemeinschaft zur Rolle in einer Anonymität und Privatheit gewährenden Gesellschaft gesetzt? Wie soll die Herrschaftsfreiheit gesichert werden, welche Modelle sozialer Organisation werden vertreten und wie beziehen sich diese auf die anthropologischen Grundannahmen und die angestrebten gemeinschaftlichen oder gesellschaftlichen Strukturen?
An Tag eins werden ausgehend von einer Analyse der marxistischen Konzeption einer klassenlosen Gesellschaft und ihrer Kontrastierung mit der Konzeptualisierung sozialer Kämpfe vor 1848 sowie der Pariser Kommune feministische und anti-rassistisch orientierte Kritiken und Alternativentwürfe besprochen. An Tag zwei folgt eine Erörterung klassischer anarchistischer Konzeptionen und ihrer anthropologischen Voraussetzung der Annahme gegenseitiger Hilfe, die an Hand von Texten Bakunins, Tolstois und Kropotkins sowie aktueller Arbeiten Tomasellos durchgeführt wird. Am dritten Tag sollen die Konzeptionen Lenins und der Arbeiteropposition in der Sowjetunion mit Bezug auf ihre jeweiligen Ziele in den geschichtlichen Auseinandersetzungen kontrastiert werden. An Tag vier werden konzeptuell wichtige Texte des Anarchismus in Deutschland im Hinblick auf ihre historische Bedeutung für die frühe Zeit der Weimarer Republik und auf ihre theoretischen Grundannahmen bezüglich gemeinschaftlicher versus gesellschaftlicher Strukturbildung erörtert. Am Abschlusstag werden zentrale Texte des Anarchosyndikalismus analysiert und in Hinblick auf ihre Bedeutung für die spanische Revolution und moderne Utopien erörtert.
Literatur
Tag 1
1. Karl Marx, Manifest der kommunistischen Partei, Reclam, Stuttgart, 1969
2. Karl Marx, Der Bürgerkrieg in Frankreich, in: Marx, K., Engels, F., Ausgewählte Schriften in zwei Bänden, Dietz, Berlin, 1958, S. 446-518
3. Exkurs: Ahlrich Meyer, Massenarmut und Existenzrecht. Geschichte der sozialen Bewegungen 1789-1848. In: Autonomie. Materialien gegen die Fabrikgesellschaft. Nr 14, 1985, S. 15-145
4. Claudia v. Werlhof & Maria Mies, Frauen, die letzte Kolonie. Rowohlt, 1983
5. Ilona Bauer, Frauenarbeit und kapitalistische Reproduktion. In: Autonomie. Materialien gegen die Fabrikgesellschaft. Nr 14, 1985, S. 147-199
6. Theodor Herzl, Der Judenstaat. Manesse Verlag, Zürich, 1988
Tag 2
7. Michail Bakunin, Staatlichkeit und Anarchie. In: Bakunin, M. Staatlichkeit und Anarchie und andere Schriften, Ullstein, Frankfurt/Berlin/Wien, 1972, S. 417-658
8. Michail Bakunin, Gewalt für den Körper, Verrat an der Seele? Ein Brief von Bakunin an Sergej Necaev. Karin Kramer Verlag, Berlin, 1980
9. Peter Kropotkin, Der Anarchismus. Seine Philosophie/Sein Ideal. In: Kropotkin, P. Der Anarchismus, Winddruck, Siegen-Eiserfeld, 1983, S. 57-101
10. Peter Kropotkin. Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt.
Trotzdem Verlag, Grafenau, 1989
11. Michael Tomasello, Warum wir kooperieren. Suhrkamp, Berlin, 2010
12. Leo Tolstoi, Die Sklaverei unserer Zeit. Verlag Klaus Guhl, Berlin, o.J.
Tag 3
13. Wladimir Iljitsch Lenin, Staat und Revolution, In: Lenin, W.I., Ausgewählte Schriften I, Dietz, Berlin, 1989, S. 647-761
14. Wladimir Iljitsch Lenin, Der „linke Radikalismus“, die Kinderkrankheit des Kommunismus. In: Lenin, W.I., Ausgewählte Schriften II, Dietz, Berlin, 1989, S. 299-400
15. Exkurs: Sibylle Plogstedt, Arbeitskämpfe in der sowjetischen Industrie (1917-1933). Campus, Frankfurt /New York, 1980
16. Emma Goldman, Niedergang der russischen Revolution. Karin Kramer Verlag, Berlin, 1987
17. Exkurs: Isaak Steinberg, Gewalt und Terror in der Revolution. Karin Kramer Verlag, Berlin, 1981
18. Willy Huhn, Trotzki – der gescheiterte Stalin. Karin Kramer Verlag, Berlin, 1973
Tag 4
19. Gustav Landauer, Entstaatlichung. Verlag Büchse der Pandora, 1978
20. Exkurs: Ernst Toller, Eine Jugend in Deutschland. Anaconda Verlag, Köln, 2010
21. Erich Mühsam, Staatsverneinung. Freiheit als gesellschaftliches Prinzip. AHDE Verlag, Berlin, 1981
22. Erich Mühsam, Die Befreiung der Gesellschaft vom Staat. Rixdorfer Verlagsanstalt, Berlin, 1984
23. Exkurs: Sebastian Haffner, Der Verrat. Verlag 1900, Berlin, 1994
24. Helmuth Plessner, Grenzen der Gemeinschaft. In: Plessner, H., Macht und menschliche Natur, Suhrkamp, Frankfurt/M., 2003
Tag 5
25. Franz Barwich, Erich Gerlach, Arthur Lehning, Rudolf Rocker & Helmuth Rüdiger: Arbeiterselbstverwaltung Räte Syndikalismus. Karin Kramer Verlag, Berlin, 1971Exkurs: George Orwell, Mein Katalonien. Diogenes Verlag, Zürich, 1975
26. Hans Manfred Bock. Syndikalismus und Linksradikalismus. Verlag Anton Hain, Meisenheim, 1969, S. 87-224 & 288-318
27. Autorenkollektiv, Der Anarchosyndikalismus & Die italienischen Fabrikräte & Der Bürgerkrieg in Spanien. In: dieselben. Was ist eigentlich Anarchie? Verlag freie Gesellschaft, Frankfurt , 1978, S. 127-142
28. Exkurs: Hans Magnus Enzensberger. Der kurze Sommer der Anarchie. Suhrkamp, Frankfurt/M., 1977
29. Michel Foucault, Überwachen und Strafen. Suhrkamp, Frankfurt/M., 1977
30. Noam Chomsky, Anmerkungen zum Anarchismus. In: Unter dem Pflaster liegt der Strand, Band 1. Karin Kramer Verlag, Berlin, S. 18-35
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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2016/17 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
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