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Die jüdische Aufklärung - Einzelansicht
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Veranstaltungsart
Vorlesung
Veranstaltungsnummer
SWS
2
Semester
WiSe 2016/17
Einrichtung
Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft
Sprache
deutsch
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Kommentar
Belegungsfrist
04.10.2016 - 10.11.2016
Belegung über PULS
Gruppe 1:
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Tag
Zeit
Rhythmus
Dauer
Raum
Lehrperson
Ausfall-/Ausweichtermine
Max. Teilnehmer/-innen
Vorlesung
Do
14:00 bis 16:00
wöchentlich
20.10.2016 bis 09.02.2017
1.09.2.16
Prof. Dr. Schulte
22.12.2016: Akademische Weihnachtsferien
29.12.2016: Akademische Weihnachtsferien
Kommentar
Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".
Haskala ist der hebräische Begriff für die jüdische Aufklärung. Er bezeichnet, wie der Begriff Aufklärung in der deutschen Aufklärung des 18. Jahrhunderts, einerseits Aufklärung als Zustand, als Tätigkeit und als Epoche, er bezeichnet andererseits auch eine Aufklärungsbewegung, deren Teilnehmer und Aktivitäten. Haskala, die jüdische Aufklärungsbewegung, begann ihr Wirken nach 1770 im Kreis um Moses Mendelssohn in Berlin, wenig später auch in Königsberg, Breslau und anderen preußischen Städten. Sie entwickelte sich gleichzeitig mit der deutschen Spätaufklärung, einige jüdische Aufklärer wie Salomon Maimon oder Saul Ascher waren auch in der deutschen Aufklärung sehr aktiv. Die Haskala verbreitete sich von Berlin aus sehr schnell und sehr erfolgreich in der ganzen jüdischen Welt Europas: Seit Beginn der 1780er Jahre bildeten sich Zirkel von aufgeklärten Juden in Hamburg, Metz, Prag, Wien und Triest, bis 1800 fand die Haskala durch die obrigkeitlich verordnete Gründung von über 100 aufgeklärt-säkularen jüdischen Schulen in der Donaumonarchie Verbreitung bis nach Galizien. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts, verstärkt nach 1820, faßte die Haskala auch im jüdischen Ansiedlungs-Rayon des Zarenreiches von Odessa bis Wilna Fuß.
Sozialer Ausgangspunkt der jüdischen Aufklärung ist die Auflösung der religiösen, gesellschaftlichen und intellektuellen Absonderung und Selbstabsonderung bei einer stetig steigenden Anzahl von Juden und deren Eintritt in die bürgerliche Gesellschaft, Ökonomie und Bildungssphäre an der Schwelle der Moderne. Ziel der Haskala als Aufklärungsbewegung war die „Aufklärung des Juden” (Lazarus Bendavid, Etwas zur Charackteristick der Juden, Leipzig 1793, 34 u. 40), d. h. aller Juden, durch das Erlernen von Fremdsprachen und den Erwerb profanen Wissens, durch die Beschäftigung mit den Wissenschaften, mit schöner Literatur und Künsten und durch den Erwerb von gesellschaftlichen Gepflogenheiten und Sitten der christlichen Mehrheitsgesellschaft bis hin zur Mode, zu Konversation und Briefstil. Durch Bildung und ihren Aufweis galt es die Anerkennung der intellektuellen, religiösen und sozialen Gleichwertigkeit von Juden zu erreichen, insbesondere auch der jüdischen aufgeklärten Frauen. Darüber hinaus strebte die Haskala für die benachteiligte und beinahe rechtlose jüdische Minderheit neben der intellektuellen, bildungsbürgerlichen Anerkennung auch die religiöse, politische, juristische, berufliche und gesellschaftliche Gleichstellung in Staat und Gesellschaft an: Emanzipation und Autonomie.
Literatur
Literatur:
Shmuel Feiner, David Sorkin (Hg.), New Perspectives on the Haskalah, London 2001 Shmuel Feiner, Haskala – Jüdische Aufklärung. Geschichte einer kulturellen Revolution, Hildesheim 2007 Steven M. Lowenstein, The Berlin Jewish Community - Enlightenment, Familiy and Crisis, Oxford 1994 Michael A. Meyer, Von Moses Mendelssohn zu Leopold Zunz. Jüdische Identität in Deutschland 1749-1824, München 1994 Gunnar Och, Imago Judaica. Juden und Judentum im Spiegel der deutschen Literatur 1750-1812, Würzburg 1995Moshe Pelli, The Age of Haskalah. Studies in Hebrew Literature of the Enlightenment in Germany, Leiden 1979 Christoph Schulte, Die jüdische Aufklärung. Philosophie, Religion, Geschichte, München 2002 www.haskala.net
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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2016/17 , Aktuelles Semester: SoSe 2024
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