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Foto: Matthias Friel

Weltentstehung in der frühneuzeitlichen Kabbala und im Chassidismus - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester WiSe 2016/17
Einrichtung Institut für Jüdische Studien und Religionswissenschaft   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 04.10.2016 - 20.11.2016

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Mi 12:00 bis 14:00 wöchentlich 19.10.2016 bis 08.02.2017  1.22.0.38 Prof. Dr. Schulte 21.12.2016: Akademische Weihnachtsferien
28.12.2016: Akademische Weihnachtsferien
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Inhalt: Die Kabbala des Isaak Luria (1534-1572) und seiner Schüler brachte zu Beginn der Frühen Neuzeit ein neues und faszinierendes Modell von Schöpfung und Weltenstehung auf: Die Idee des Zimzum, einer Selbst-Contraktion Gottes vor und zum Zweck der Erschaffung der Welt, galt bei den jüdischen und auch christlichen Gelehrten Europas jahrhundertelang als intellektuelles Glanzstück der Kabbala. Denn der Zimzum bot eine rationale Erklärung der Lehre von der ‚Schöpfung aus Nichts’ und der Entstehung einer endlichen Welt in und neben der Unendlichkeit Gottes. Neben dem Zimzum beschrieben aber auch die Lehren Lurias vom Adam Kadmon (Ur-Adam), dem Bruch der Gefäße (Schevirat HaKelim) am Anfang und von der Erlösung (Tikkun) am Ende der Kosmogonie die Welt als dramatischen Prozeß.
Die exemplarische Rezeptionsgeschichte der Weltentstehungsmodelle der Kabbala von Luria bis hin zum Chassidismus im 18. Jahrhundert wirft Licht nicht nur auf die geistigen und sozialen Wechselbeziehungen zwischen Juden und Christen, sondern auch auf die fruchtbare Begegnung von religiösem und philosophischem Denken, von Kabbala und Metaphysik, Wissenschaft und Kunst. Im Seminar werden Schlüsseltexte zur Weltentstehung gelesen und interpretiert, darunter Josef Delmedigo, Christan Knorr von Rosenroth, Johann Georg Wachter, und aus dem Chassidismus Schneor Salman von Ljadi, Nachman von Bratzlaw und Yehuda Ashlag. Gegenstand des Seminars werden aber auch künstlerische Adaptationen von Lurias Weltenstehungslehre von Barnett Newman, Anselm Kiefer und Yann Martel sein.
Literatur Literatur: Lawrence Fine, Physician of the Soul, Healer of the Cosmos, Stanford 2003 Karl E. Grözinger, Jüdisches Denken. Theologie Philosophie Mystik, Frankfurt/M. 2005 Gerold Necker, Einführung in die lurianische Kabbala, Frankfurt/M. 2008 Gerschom Scholem, Schöpfung aus Nichts und Selbstverschränkung Gottes, in: Scholem, Über einige Grundbegriffe des Judentums, Frankfurt/M. 1970 Scholem, Art. „Kabbalah“ in: Encyclopaedia Judaica, Jerusalem 1971, Vol. X, 588 ff. Christoph Schulte, Zimzum. Gott und Weltursprung, Berlin 2014 Simon Dubnow, Geschichte des Chassidismus, 2 Bde. Berlin 1931.

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester WiSe 2016/17 , Aktuelles Semester: SoSe 2024