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Foto: Matthias Friel
Ziel des Seminars ist es, die Auswirkungen von Sprachkontakten (als ‘äußere Mehrsprachigkeit’) und Diskurstraditionen (als ‘innere Mehrsprachigkeit’) im Bereich der interkulturellen Wirtschaftskommunikation zu überprüfen – sowie die Chancen, die sich für mehrsprachige Linguisten in diesem Umfeld bieten. Tatsächlich besteht in der zunehmend international ausgerichteten Wirtschaftskommunikation eine Nachfrage nach mehrsprachig und interkulturell kompetenten Spezialisten, die in den Kommunikationsabläufen der europäischen und der internationalen Wirtschaft als Mittler fungieren können. Hierbei sind landes- und kulturwissenschaftliche Kenntnisse über die politische Organisation und die Infrastruktur der Partnerländer mit linguistischen Kenntnissen über materielle Mehrsprachigkeit sowie über innere Mehrsprachigkeit und Diskurstraditionen zu verknüpfen. Hier gilt es insbesondere, die jeweiligen Konventionen des Arbeitslebens und die je spezifischen Kommunikationstraditionen in Wirtschaft, Verwaltung und politischen Institutionen zu erfassen und zu berücksichtigen. Diese Erfordernisse werden für die interkulturelle Wirtschaftskommunikation besonders vor dem aktuellen Hintergrund breiter Migrationsbewegungen unabdingbar, wobei dies sowohl die Arbeitsmigration innerhalb der EU als auch die in die EU gerichtete Wirtschaftsmigration betrifft.
In dem Seminar sollen die o.g. Aspekte von Migration und Mehrsprachigkeit sowie die erforderliche interdisziplinäre Kompetenz für die Privatwirtschaft und für internationale Organisationen erfasst und beschrieben werden. Dazu sollen in dem Seminar nach Klärung der wesentlichen sprachwissenschaftlichen Aspekte der Thematik vor allem Projekte gesucht und vorgestellt werden, bei denen aus linguistischer Perspektive die Problematik von ‘Migrations- und Mehrsprachigkeits-Szenarien’ und deren Bedeutung für internationale, und damit für mehrsprachige inner- und überbetriebliche Kommunikationsabläufe im Vordergrund standen und stehen – unter Berücksichtigung der jeweiligen nationalen Kommunikationstraditionen und deren wechselseitiger Austauschprozesse mit anderen nationalen Traditionen. Nicht zuletzt soll in dem Seminar auch überprüft werden, ob und wie ein Berufsprofil mehrsprachiger und interkulturell kompetenter ‘Wirtschaftslinguisten’ für die interkulturelle Wirtschaftskommunikation definiert werden kann.
Bolten, Jürgen (2015): Einführung in die Interkulturelle Wirtschaftskommunikation, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage, Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht (UTB 2922).
Lüdi, Georges (2011): “Neue Herausforderungen an eine Migrationslinguistik im Zeichen der Globalisierung”, in: Thomas Stehl (Ed.), Sprachen in mobilisierten Kulturen: Aspekte der Migrationslinguistik“, Potsdam: Universitätsverlag Potsdam (Mobilisierte Kulturen 2), 15-38.
Stehl, Thomas (2011a): “Mobilität, Sprachkontakte und Integration: Aspekte der Migrationslinguistik“, in: Norbert Franz/ Rüdiger Kunow (Eds.), Kulturelle Mobilitätsforschung: Themen – Theorien – Tendenzen, Potsdam: Universitätsverlag Potsdam (Mobilisierte Kulturen 1), 33-52.
Stehl, Thomas (2011b): “Sprachen und Diskurse als Träger und Mittler mobiler Kulturen. Kommunikative Aspekte der Migrationslinguistik“, in: Thomas Stehl (Ed.), Sprachen in mobilisierten Kulturen: Aspekte der Migrationslinguistik, Potsdam: Universitätsverlag Potsdam (Mobilisierte Kulturen 2), 39-55.
NB: Der Band Thomas Stehl (Ed.)(2011) kann über den folgenden Link kostenlos aus dem Internet geladen werden: http://pub.ub.uni-potsdam.de/volltexte/2011/5194/
Referat / Präsentation mit mind. sechsseitiger Tischvorlage
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