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Foto: Matthias Friel

Literarische und wissenschaftliche Reiseberichte im 19. Jahrhundert - Einzelansicht

Veranstaltungsart Seminar Veranstaltungsnummer
SWS 2 Semester SoSe 2017
Einrichtung Institut für Germanistik   Sprache deutsch
Weitere Links Kommentar
Belegungsfrist 03.04.2017 - 20.05.2017

Belegung über PULS
Gruppe 1:
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    Tag Zeit Rhythmus Dauer Raum Lehrperson Ausfall-/Ausweichtermine Max. Teilnehmer/-innen
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Seminar Di 10:00 bis 12:00 wöchentlich 18.04.2017 bis 25.07.2017  1.09.2.12 apl. Prof. Dr. Degen   40
Kommentar Für weitere Informationen zum Kommentar, zur Literatur und zum Leistungsnachweis klicken Sie bitte oben auf den Link "Kommentar".

Reiseberichte wurden schon vor 1800 verfasst und gelesen, jedoch durchlief die deutschsprachige Reiseliteratur in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sowohl quantitativ als auch in ihrer funktionalen und sprachlichen Vielfalt eine einzigartige Konjunktur. Dies kann u.a. auf die zunehmende und zunehmend globalere Mobilität, auf die Durchsetzung eines empirischen Wissensparadigmas und auf sozial breiter werdende Bildung und Lesefähigkeit zurückgeführt werden. Während in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ein allmähliches Auseinandergehen der Reiseliteratur hin zu einem versachlichten wissenschaftlichen Bericht einer- und einer narrativ-subjektiven Darstellung des Reisens andererseits zu beobachten ist, gewinnt im Verlauf der zweiten Jahrhunderthälfte die sich dezidiert literarischer Mittel bedienende Popularisierung geographischen, ethnologischen und kulturgeschichtlichen Wissens an Bedeutung, nicht zuletzt in politischer Hinsicht: Hier haben handlungsbestimmende Bilder von anderen Ländern und Ethnien vielfach ihren Ursprung. Anhand von vorwiegend auf Regionen in Europa bezogenen Reiseberichten Alexander von Humboldts, Adelbert von Chamissos, Ludwig Börnes, Heinrich Heines, Johann Georg Kohls und anderen beschäftigt sich das Seminar insbesondere mit der Frage der Konstruktion und Semantisierung von Selbst- und Fremdbildern und mit dem Verhältnis von dokumentarischer Faktizität und literarischer Strategie.
Literatur - Brenner, Peter J.: Der Reisebericht in der deutschen Literatur. Ein Forschungsüberblick als Vorstudie zu einer Gattungsgeschichte. Tübingen. 1990.
- Görbert, Johannes: Die Vertextung der Welt : Forschungsreisen als Literatur bei Georg Forster, Alexander von Humboldt und Adelbert von Chamisso. Berlin [u.a.] : de Gruyter, 2014.
- Opitz, Alfred: Berichte aus der ‚Zweiten Heimat‘. Zum gegenwärtigen Stand der Reiseliteraturforschung, in: P. Wiesinger (Hg.): Akten des X. Internationalen Germanistenkongresses Wien 2000. ‚Zeitenwende – Die Germanistik auf dem Weg vom 20. ins 21. Jahrhundert‘. Bern 2003.
- Sautermeister, Gert: Reiseliteratur als Ausdruck der Epoche, in: Zwischen Restauration und Revolution 1815-1848, hg. von Gert Sautermeister u. Ulrich Schmid. München 1998 (Hanser Sozialgeschichte der deutschen Literatur vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart, Bd. 5), S. 116-150.
- Wülfling, Wulf: Reiseliteratur und Realitäten im Vormärz. Vorüberlegungen zu Schemata und Wirklichkeitsfindung im frühen 19. Jahrhundert, in: Wolfgang Griep, Hans-Wolf Jäger (Hg.), Reise und soziale Realität am Ende des 18. Jahrhunderts (Neue Bremer Beiträge 1). Heidelberg. 1983. 371-394.
-Ujma, Christina: Wege in die Moderne. Reiseliteratur von Schriftstellerinnen und Schriftstellern des Vormärz. Bielefeld 2009. (Forum Vormärz Forschung, Jahrbuch 2008, 14. Jahrgang).

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Keine Einordnung ins Vorlesungsverzeichnis vorhanden. Veranstaltung ist aus dem Semester SoSe 2017 , Aktuelles Semester: SoSe 2024