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Foto: Matthias Friel
Israel um die Zeitenwende: Gegenstand der Seminars sind Lebenswelt und Kult im Land der Bibel aus archäologischer Sicht. Dazu werden Verkehrswege und Handel betrachtet, landwirtschaftliche Erzeugnisse und verschiedene Handwerkstechniken, was sich archäologisch z. B. an der Keramikproduktion und an Objekten aus Metall, Stein, Glas und Stoff festmachen lässt. Ofeninstallationen etwa geben Aufschluss über Arbeitsabläufe und Nahrungsreste lassen auf Anbau von Getreide, Wein und Oliven schließen. Für das Bauhandwerk gibt es Zeugnisse in der Steinbearbeitung für Großbauten wie die Jerusalemer Tempelbergmauern und die Wasserleitungssysteme. In Bezug auf kultisches Geschehen werden die Informationen der biblischen Schriften (und zeitgenössischer Autoren) den archäologischen Funden kritisch gegenüber gestellt, wie etwa die Bauanlagen von Mikven und die Produktion von Gefäßen aus Stein im Zusammenhang mit kultischer Reinheit. In diesen Bereich gehört auch die Betrachtung von Grabbauten mit Lokuli (Grabnischen) und Ossuarien (Knochenkisten), was in den Kontext der Diskussion um die Bestattung Jesu führt, verbunden mit den Theorien über die Lokalisierung der Kreuzigung und Golgota. Im wöchentlichen Rhythmus wird über Neufunde und/oder Neuinterpretationen aus der archäologischen Presse in Kurzform referiert.
Gibson, Shimon, The Final Days of Jesus, The Archaeological Evidence, 2009
Hezser, Cathreine, Jewish Daily Life in Roman Palestine, Oxford 2010
Zwickel, Wolfgang, Leben und Arbeit in biblischer Zeit, 2013
Zwickel, Wolfgang, Frauenalltag in biblischer Zeit, 2005
Vieweger, Dieter, Der archäologische Park unter der Erlöserkirche von Jerusalem
Auf den Spuren Jesu, Teil 2: Jerusalem, in: Welt und Umwelt der Bibel 2, 2007
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