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Foto: Matthias Friel
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Das Neue Testament ist wesentlich geprägt von dem Glauben an das bereits angebrochene Gottesreich und der Hoffnung auf dessen Vollendung. Diese Spannung zwischen „schon jetzt“ und „noch nicht“ ist eine wichtige Interpretationsfolie zur Einordnung theologischer Aussagen, von Handlungsanweisungen sowie von Darstellungen Jesu von Nazareth.
Im Seminar wird danach gefragt, inwieweit Endzeitdiskurse als der Schlüssel zum Verständnis der Bewegung gelten können. Welche Rolle spielen die Themen Endzeit, Gericht und Apokalypse im frühesten Zeugnis christlicher Theologie? Wie positionieren neutestamentliche Autoren Christus und das frühe Christentum in diesem Spannungsfeld zwischen frühjüdischen apokalyptischen Traditionen, der Botschaft Jesu vom Anbruch des Gottesreichs, Verfolgung und ausbleibender Wiederkunft Christi? Wie richtet man sich ein in dieser Welt, deren Ende schon begonnen hat?
Ein zentrales Anliegen ist es, die neutestamentlichen Traditionen zu kontextualisieren, Vorläufer sowie Nachwirkungen auszumachen. Neben historischen Zugängen geht es darum, grundlegende Methoden der Bibelauslegung zu üben. Dabei soll die Erarbeitung von Diskursen mit Hilfe intertextueller Verbindungen im Zentrum stehen, ohne die jeder Bibelabschnitt in seiner Isolation unverständlich bliebe. So kann auch der Aushandlungscharakter aufgezeigt werden, der verschiedene Antwort- und Interpretationsmöglichkeiten auf Fragen rund um die Lebensgestaltung, das Leben nach dem Tod und das Ende der bestehenden Welt ermöglicht.
Dohmen, Christoph: Die Bibel und ihre Auslegung; 3. Aufl.; München 2006.
Conzelmann, Hans/Lindemann, Andreas: Arbeitsbuch zum Neuen Testament; 14., durchges. Aufl.; Stuttgart 2004.
Theißen, Gerd: Der historische Jesus. Ein Lehrbuch. 4. Aufl., Göttingen (u. a.) 2011.
Theißen, Gerd: Die Jesusbewegung. Sozialgeschichte einer Revolution der Werte. Gütersloh 2004.
Hahn, Ferdinand: Frühjüdische und urchristliche Apokalyptik. Eine Einführung. (Biblisch-theologische Studien 36). Neukirchen-Vluyn 1998.
Textlektüre und aktive Mitarbeit
Erfüllung der wöchentlichen Lektüreaufgaben, Abgabe zu Beginn der jeweiligen Sitzung
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