PULS
Foto: Matthias Friel
Nicht erst seit der jüngsten Vergangenheit finden sich Soldaten zu Kriegs- und Wachdiensten fern der Heimat wieder. Die gesamte Frühe Neuzeit hindurch nahmen deutsche Männer, ob nun als Söldner oder Berater, im Lohn verschiedener Herren und Organisationen stehend, unter anderem an Expeditionen und Kampfhandlungen von Südostasien bis Amerika teil. Was aber motivierte diese dazu, fernab von Europa ihr Glück zu suchen? Mit welchen Erwartungen trat ein junger Mann aus Hessen die lange Schiffsreise nach Amerika an? Welchen Einfluss hatte der mehrjährige Dienst auf Java auf den Wertekanon eines Soldaten? Nachdem zunächst das Medium ‚Reisebericht‘ im Seminar problematisiert wird, werden anhand ausgewählter Selbstzeugnisse und Reiseberichte die verschiedenen Perspektiven der Wahrnehmung des Soldatenalltags vom einfachen Wachmann bis zum Offizier herausgestellt. Ziel wird dabei nicht so sehr die Rekonstruktion des Kriegsalltags sein, sondern vielmehr wird die Begegnung mit fremden Völkern, die Erfahrung einer unbekannten Kultur beziehungsweise Umwelt, deren retrospektive literarische Verarbeitung sowie deren Entstehungsumstände und Schreibzweck im Zentrum des Interesses stehen.
Literatur wird im Seminar genannt.
© Copyright HISHochschul-Informations-System eG